Die Medienanstalten Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), Berlin/Brandenburg und Nordrhein-Westfalen starten für Jugendliche die Aufklärungskampagne „Safer Sexting“. Die Entdeckung der eigenen Sexualität finde heute auch digital statt, Sexting beschreibe das Versenden von erotischen Nachrichten, Emojis, pornografischen Fotos und Videos, was unter Umständen strafbar sein könne, teilte die MA HSH am Donnerstag in Hamburg mit. Denn: Der Versand von kinder- oder jugendpornografischem Material sei in Deutschland auch für Jugendliche verboten. Mithilfe von 700 Plakaten im Umkreis von Schulen, Informationen für Eltern und Lehrkräfte und der Website www.safer-sexting.de sollen junge Menschen für das Thema sensibilisiert werden.
„Vielen Jugendlichen ist weder bewusst, wie schnell sie sich mit dem Versand intimer Bilder strafbar machen, noch, wie sie sich als Betroffene wehren können“, sagte Eva-Maria Sommer, Direktorin der MA HSH. Die Kampagne wolle Jugendliche „ohne Scham oder erhobenen Zeigefinger“ aufklären, Rechtssicherheit vermitteln und direkte Hilfe anbieten. Im Mai 2023 habe die Kriminalstatistik mit 42.000 Fällen eine „erschreckend hohe Zahl“ minderjähriger Täterinnen und Täter in den Deliktgruppen „Besitz, Herstellung und Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Schriften“ aufgewiesen. Es sei anzunehmen, dass die meisten der betroffenen Jugendlichen keine kriminelle Absicht hatten und auch Unwissenheit und Unbedarftheit Ursache des Problems sind.
In Hamburg und Schleswig-Holstein wurden die farbenfrohen Plakate an mehr als 600 weiterführende Schulen verschickt, in den fünf beteiligten Bundesländern würden die Motive an 50 Bahnhöfen auf digitalen Flächen gezeigt. Die Plakate mit den Überschriften „Mein Ding!“, „Dein Ding!“, „Unser Ding!“ und „Was’n Ding!“ seien ab sofort für die kommenden zwei Wochen zu sehen, hieß es.