16.22 Uhr: Neue Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs im Porträt
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs genießt in der Hansestadt einen guten Ruf. Und nicht nur dort: Missbrauchsbetroffene sprechen von einer guten Zusammenarbeit mit der Theologin. Ein Porträt lesen Sie hier.
15.41 Uhr: EKD entscheidet erst im November 2024
Nach dem Rücktritt von Annette Kurschus bleibt die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs voraussichtlich bis zur nächsten Ratswahl in einem Jahr amtierende Ratsvorsitzende. „Sofern Synode und Kirchenkonferenz nichts anderes beschließen, wird die Wahl eines/einer Ratsvorsitzenden auf der nächsten Synodentagung im November 2024 erfolgen“, erklärte ein EKD-Sprecher auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd).
12.55 Uhr: Synodale Beate Sträter kritisiert EKD
“Der Rücktritt von Annette Kurschus tut mir weh. Ich bin traurig, dass wir mit ihr eine Ratsvorsitzende verlieren, die unmissverständlich klar in ihren theologischen und gesellschaftlichen Positionen ist und dies mit großer Sprachkraft zum Ausdruck bringen kann.” Das schreibt die EKD-Synodale Beate Sträter in einem Gastbeitrag für evangelische-zeitung.de. Sie kritisiert das Krisenmanagement der EKD und stellt einige Fragen.

Dienstag, 21. November: 9.06 Uhr: Berliner Bischof Stäblein reagiert
Am Tag danach geht es weiter mit Reaktionen. Der Berliner Bischof Stäblein bewertet den Rücktritt von Annette Kurschus als folgerichtig. Kurschus sei in eine Situation geraten, in der es keinen anderen Schritt mehr gegeben habe, sagte der Theologe im RBB-Inforadio. Der Rücktritt der westfälischen Präses sei für sie selbst und für alle in der evangelischen Kirche ein „bitterer Moment“. „Ich habe sie sehr geschätzt; als eine geradlinige, konsequente, aufrechte Frau. Und so geradlinig und konsequent ist sie jetzt auch von ihren Ämtern zurückgetreten, weil sie gesehen hat, sie ist momentan in einer Situation, in der es keinen anderen Schritt mehr gab“, sagte Stäblein.
Ex-Verfassungsrichter zieht Konsequenzen
17:39 Uhr: Ex-Verfassungsrichter verlässt Kirchenleitung
Nach dem Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden und westfälischen Präses Annette Kurschus hat der frühere Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs, Michael Bertrams, seinen sofortigen Rückzug aus der westfälischen Kirchenleitung erklärt. Das bestätigte ein Sprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Kurschus sei „einem nicht gerechtfertigten Vertrauensentzug, verbunden mit einer erschreckenden Lieblosigkeit und Kälte an der Spitze der EKD und in den eigenen Reihen vor Ort zum Opfer gefallen“, heißt es in einem Schreiben von Bertrams an die Kirchenleitung, das dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt. Ohne Kurschus an der Spitze der Kirchenleitung wolle er nicht länger Mitglied dieses Gremiums sein, erklärte Bertrams.
16.48 Uhr: Respekt für Rücktritt
Die westfälische Kirche und der Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein haben Respekt für den Rücktritt der bisherigen Präses und EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus bekundet und weitere Aufklärung angekündigt.
15.38 Uhr: “Was ist schiefgegangen?” – ein Kommentar zu Annette Kurschus
“Am Ende waren es einfach zu viele offene Fragen, wurde der Druck zu groß.” – unser Kollege Gerd-Matthias Hoeffchen kommentiert den Rücktritt von Annette Kurschus.
Nachfolge für Westfalen steht fest
15.14 Uhr: Rücktritt im Video
Zum Rücktritt von Annette Kurschus haben wir auch ein Video. Wenn Sie mal schauen wollen:
14.51 Uhr: Nachfolge für Kurschus in Westfalen steht fest
Auch ihr Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen hat Annette Kurschus aufgegeben. Inzwischen ist klar: Auf sie folgt Ulf Schlüter, theologischer Vizepräsident der Landeskirche, der das Amt kommissarisch übernimmt. Bei der Synode der westfälischen Kirche am Wochenende wird es aber noch keine Präseswahl geben. Das sei organisatorisch nicht zu schaffen, sagte ein Sprecher.
13.41 Uhr: Betroffeneninitiative “Eckiger Tisch” reagiert
Matthias Katsch, Sprecher der Betroffeneninitiative “Eckiger Tisch”, hat zum Kurschus-Rücktritt eine klare Meinung. An ihrem Verhalten könne sich so mancher katholische Bischof ein Beispiel nehmen, schreibt er auf Twitter.
An Annette #Kurschus könnte sich so mancher katholische Bischof ein Beispiel nehmen. Aber das wird natürlich nicht geschehen.
— Matthias Katsch 卡馬哲 (@KaMaZhe) November 20, 2023
13.24 Uhr: Bischöfin Fehrs rückt nach – erneut
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs übernimmt den EKD-Ratsvorsitz von Annette Kurschus. Bislang war Fehrs stellvertretende Ratsvorsitzende. Damit übernimmt die Theologin zum zweiten Mal ein Amt von einer Frau, die über den Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gestolpert ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie Annette Kurschus an Profil gewann
13.01 Uhr: “An Profil gewonnen” – Kurschus im Porträt
Im Amt der EKD-Ratsvorsitzenden hatte Anette Kurschus gerade an Profil gewonnen. Ein Porträt der zurückgetretenen EKD-Ratsvorsitzenden lesen Sie hier.
12.48 Uhr: Katholischer Bischof bedauert Rücktritt
Auch von katholischer Seite gibt’s jetzt eine erste Reaktion: Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sein großes Bedauern ausgedrückt. „Mit dem Rücktritt von Annette Kurschus verliert der ökumenische Motor in unserem Land einen wesentlichen Antrieb“, erklärte der Limburger Bischof. Zu den Vorwürfen selbst wolle er aber nichts sagen.
12.41 Uhr: Kurschus-Erklärung im Wortlaut
“In der Sache bin ich mit mir im Reinen” – die Erklärung von Annette Kurschus dokumentieren wir hier im Wortlaut.
Was Kirsten Fehrs über Annette Kurschus sagt
12.19 Uhr: Fehrs zollt Kurschus Respekt
Auch die Nachfolgerin äußert sich zum Rücktritt: Kurschus’ Schritt verdiene Hochachtung, zitiert die EKD Kirsten Fehrs. „Für den Rat der EKD verbindet sich mit dem Rücktritt von Annette Kurschus die Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg bei Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt konsequent weiter voranzugehen“, sagte die Hamburger Bischöfin, die Annette Kurschus im Amt folgt.

12.05 Uhr: EKD-Synodenpräses Heinrich zum Rücktritt
Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der EKD: „Ich habe Respekt vor dem Schritt, von allen Ämtern zurückzutreten, mit dem Annette Kurschus zeigt, welchen Stellenwert konsequentes Handeln beim Thema sexualisierte Gewalt – gerade im Interesse der Betroffenen – für die evangelische Kirche hat.“ Heinrich dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Synode und Ratsvorsitzender.
11.47 Uhr: Dritter Rücktritt vom EKD-Ratsvorsitz
Kurzer Blick in die Geschichte: Der Rücktritt von Annette Kurschus nach zwei Jahren ist der dritte in der Geschichte der EKD seit 1948. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann gab das Amt 2010 nach einer Fahrt unter Alkoholeinfluss am Steuer ihres Dienstwagens ab. Sie stand nur drei Monate an der Spitze der EKD. Ihr Nachfolger, der rheinische Präses Nikolaus Schneider, trat 2014 zurück, um sich um seine an Krebs erkrankte Frau Anne zu kümmern.
11.35 Uhr: Social-Media-Umfrage von evangelische-zeitung.de
Auf der Social-Media-Plattform “X”, ehemals Twitter, haben wir unsere Community gefragt: Haltet ihr den Rücktritt von Kurschus für richtig? Ihr könnt noch bis morgen abstimmen.
Annette #Kurschus tritt zurück. War das die richtige Entscheidung? @EKD @ekvw_online
— Evangelische Zeitung (@Evangelische) November 20, 2023
Instagram-Account schon geändert
11.35 Uhr: Neuer Instagram-Account
Das ging schnell: Unmittelbar nach der Verkündung ihres Rücktritts wurde auf Instagram das Profil von Annette Kurschus in “ekd_ratsvorsitzende” umgenannt. Statt eines Fotos von Kurschus sehen die Userinnen und User nur noch das Logo der EKD.
11.28 Uhr: Kirsten Fehrs wird Ratsvorsitzende
Nach der Erklärung von Annette Kurschus wusste ein knappe halbe Stunde lang niemand, wer künftig die evangelische Kirche führt. Jetzt sorgt eine Mail der EKD-Pressestelle für Klarheit: Die stellvertretende Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs macht es. Die Hamburg Bischöfin übernimmt ab sofort kommissarisch das Amt.