Die Berliner Landespolitik hat zurückhaltend auf die Forderung der Kanzlerkandidaten von Union und SPD nach einer Wohnbebauung des Tempelhofer Feldes reagiert. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bekräftigte im Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstag), dass er an seiner bisherigen Haltung festhält: „Ich bin für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes, denn wir brauchen dringend neuen Wohnraum in Berlin.“ Auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) will demnach am bisherigen Verfahren festhalten: „Ich habe mich immer für eine maßvolle Randbebauung ausgesprochen, allerdings nicht gegen den Willen der Bevölkerung.“
CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte sich am Sonntagabend in einer Fernsehdebatte für eine Bebauung der innerstädtischen Fläche ausgesprochen, obwohl dies bei einem Volksentscheid 2014 abgelehnt worden war. Wörtlich sagte der CDU-Politiker: „Wenn die Bürgerinnen und Bürger sich weigern, dann muss die Politik bereit sein, auch gegen den erklärten Willen der Nachbarschaft zu sagen, wir weisen das als Bauland aus und werden dort bauen.“ Der Bundeskanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte ergänzt: „Wir sind einer Meinung.“