Kardinal Karl Lehmann wurde am Pfingstmontag 80 Jahre alt. 33 Jahre war er Bischof von Mainz. Aus Lehmanns Zeit in diesem Amt haben wir zehn markante Zitate in chronologischer Abfolge zusammengestellt:

Karl Lehmann in zehn Zitaten

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Pfingstmontag

WENDLINGHAUSEN&nbsp;– Der Hagelschauer war gerade vorüber, als die Bläser am Pfingstmontag auf Schloß Wendlinghausen vor der Scheune zur Kirchentags-Fanfare ansetzten. Da machte es nichts, dass noch letzte Tropfen in die große Tuba fielen&nbsp; – die Atmosphäre des Eröffnungsgottesdienstes zum Ökumenischen Kirchentag in Lippe war fröhlich und festlich. In und vor der großen Scheune hatten sich rund 900 Menschen versammelt, um dabei zu sein, und die ließen sich auch von Wind und Kälte nicht schrecken.

In Lippe wird eine Woche lang gemeinsam mit Geschwisterkirchen gefeiert. Ein ökumenischer Gottesdienst auf Schloss Wendlinghausen machte den Auftakt

Raumschiff Ökumene

Gottesdienst

Jetzt ist Lippe dran. Seit Pfingstmontag feiert die Lippische Landeskirche eine ökumenische Festwoche (Seite 7). In der Woche darauf folgt in Leipzig die katholische Kirche mit dem 100. Katholikentag (Seite 5). Schon in der vergangenen Woche hatte die westfälische Landeskirche mit „Weite wirkt“ ein glänzendes Fest gefeiert (UK berichtete). 
Und all das wird überragt von dem kirchlichen Großereignis: dem Reformationsjubiläum 2017, inklusive Deutschem Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg. 
Was bringen solche Feiern? Sind sie das viele Geld wert? Die Zeit, Energie, Kraft, die darin steckt? Man könnte das Geld doch viel besser den Armen und Notleidenden geben. Das ist eine Frage, die sich jeder einzelnen Gemeinde immer wieder aufs Neue stellt: Warum sollte man mit viel Aufwand feiern, wenn andere verhungern oder auf der Flucht im Meer ertrinken? 
Die Wahrheit ist: Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Es gibt da kein Entweder – Oder. Beides hat seine Berechtigung. 
Wer sich einsetzt für seinen Nächsten; wer sich anstrengt, die Welt zu verbessern, der braucht Kraft. Er (oder sie) kann nicht immer nur geben. Der Mensch muss auftanken. 
Und dazu können Feste dienen. 
n Sie helfen der Selbstvergewisserung. Im Alltag fühlt man sich oft allein mit seinem Glauben; schwach gegenüber den Anderen, die einen in wichtigen Fragen niederzuschreien drohen; etwa in der Flüchtlingsfrage. Treffen sich dagegen Christinnen und Christen, um sich auszutauschen, kann das eine Kraftquelle sein. 
n Kirchliche Feste und Feiern helfen, Identität zu stiften. Augenfällig wird das jetzt beim Katholikentag, der in einer Umgebung stattfindet, in der Christen deutlich in der Unterzahl sind. Wenn sich zehntausende von ihnen in Leipzig treffen, zeigt ihnen das: Wir sind nicht wenige. Wir sind viele – nur eben normalerweise nicht alle am gleichen Ort. 
n Kirchliche Großereignisse fördern die Gemeinschaft. Deutlich zu erleben war das beim Festival&nbsp; „Weite wirkt“ vergangene Woche in Halle/Westfalen: Nur durch den gebündelten Einsatz aller Kräfte war das Event zu stemmen. 
n Nicht zuletzt: Solche Großereignisse bieten die Gelegenheit zu Begegnung mit den Distanzierten und Skeptikern. Sie sind eine Chance aufzufallen, auch: anzuecken. Lehrreich ist der Werdegang des Reformationsjubiläums. Als vor Jahren die Pläne bekannt wurden, konnte kaum einer damit etwas anfangen. Inzwischen zeigt sich, dass gerade mit dem Reformationsjubiläum die evangelische Kirche eine Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung findet wie schon lange nicht mehr. Und damit auch die Botschaft von der Liebe Gottes in den Medien unterbringen kann. 
Das eine tun und das andere nicht lassen: Kirchliche Großveranstaltungen gehören dazu. Sie sind sinnvoll und können helfen, den kirchlichen Auftrag zu erfüllen. Es kommt darauf an, die Balance zu halten.

Festivals, Kirchentage, Reformationsjubiläum: Braucht die Kirche solche Großereignisse? Ja. Denn sie helfen ihr, ihren Auftrag zu erfüllen. Wenn man die Balance hält

Gemeinsam sind wir stark

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DETMOLD – Mit einem Gottesdienst am Pfingstmontag, 16. Mai, um 11 Uhr wird der 3. Ökumenische Kirchentag in Lippe auf Schloss Wendlinghausen (Dörentrup) eröffnet. Eine Woche mit Veranstaltungen in lippischen Kirchengemeinden&nbsp; unter dem Motto „Weite wirkt“ schließt sich an, wie die Lippische Landeskirche mitteilte. Neben Diskussionsveranstaltungen, Bibelabenden und Konzerten findet am 18. Mai ab 15 Uhr ein Ökumenisches Partnerschaftsfest der Lippischen Landeskirche in der Konzerthalle in Bad Salzuflen statt. Unter dem Titel „Wir können es ja nicht lassen…von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben“ (Apg.4,20) geht es um die Kirchen und ihr Zeugnis in der heutigen Welt: Wie können Christen in ihrer jeweiligen Gesellschaft glaubwürdig verkündigen, reden, handeln? 
Die Kirchentagswoche findet ihren Höhepunkt am 21. Mai mit einem Ökumene-Fest auf Schloss Wendlinghausen. Auftakt ist um 9.30 Uhr mit der Begrüßung und Einstimmung in das Thema mit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Um 11.30 Uhr folgt ein Vortrag der Reformationsbotschafterin Margot Käßmann zum Thema „Reformationsjubiläum 2017 – Christlicher Glaube in einer globalisierten Welt“. Rund um das Schloss wird ein Markt der Möglichkeiten mit über 60 Ständen angeboten. UK

Ökumenischer Kirchentag in Lippe startet Pfingstmontag

Gesellschaft

Ökumenischer Kirchentag

Sie ist bereits zum Klassiker geworden, die Nacht der offenen Kirchen in der westfälischen und lippischen Landeskirche. Auch in diesem Jahr öffnen Gemeinden ihre Kirchtüren in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag und bieten dabei allerlei Altbekanntes und nie Dagewesenes. 
Viele Gemeinden greifen dabei auf die bewährte Mischung aus (Kirchen)musik, (Klein)kunst und Kulinarischem zurück, um Menschen zu Begegnungen in und um die Kirche einzuladen. Es gibt aber auch außergewöhnliche Angebote, wie eine ganze Hörspielnacht in der Kirche Volmerdingsen (Kirchenkreis Vlotho) oder einen Bibelmarathon mit dem Lukasevangelium in der Auferstehungskirche in Lemgo (Lippe). 
Das Thema Flüchtlinge prägt auch die diesjährige Kirchennacht; an vielen Orten geht es um Begegnungen mit Neuankömmlingen. So gestaltet die Christuskirche in Greven (Kirchenkreis Tecklenburg) die Nacht zu „Abendland trifft Morgenland“. Zu Bauchtanz, orientalischen Märchen, Bibelauslegungen und einer dadaistischen Performance sind ausdrücklich Einheimische wie neu Zugezogene eingeladen. Im Kirchenzentrum „Zum guten Hirten“ in Billerbeck (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) gibt es Interviews mit Menschen, die in den vergangenen 60 Jahren zugezogen sind. In der reformierten Petri-Kirche in Herford geht es in Gesprächen, Filmen und Gebeten um den Frieden in der einen Welt. Und in der Evangelischen Kirche in Bad Berleburg (Kirchenkreis Wittgenstein) lesen Menschen, die aus aller Herren Länder nach Wittgenstein gekommen sind, Fluchtgeschichten aus der Bibel. 
Zu einer Begegnung zwischen den Religionen wird in der Kapelle Hospiz St. Hildegard in Bochum eingeladen: Hier geht es in einem christlich-muslimischen Begegnungsabend um „Leben und Sterben in Einer Welt“. 
Einige Gemeinden gestalten die Kirchennacht gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der weltweiten Ökumene. In der Christuskirche in Castrop-Rauxel etwa ist eine Delegation aus dem Kongo zu Gast, die einen offenen Gottesdienst mitfeiert. In der Evangelischen Stadtkirche in Brilon wird ein internationaler Gottesdienst unter dem Motto „Die großen Taten Gottes“ mit Christinnen und Christen aus Tansania angeboten. Auch bei einem Friedensgebet in der Kirche Alt-St.-Thomä in Soest sind Gäste aus Kamerun beteiligt. 
Die Tradition der ökumenischen Spaziergänge zu Kirchen verschiedener Konfessionen wird zum Beispiel in Detmold gepflegt, wo ein Rundgang mit geistlichen&nbsp; und musikalischen Angeboten in fünf Kirchen stattfindet. In Borken-Gemen findet die „Nacht der Begegnung – damit aus Fremden Freunde werden“ in der evangelischen Johanniskirche und der katholischen Marienkirche statt. 
Ein besonderes Angebot für Jugendliche macht die Valdorfer Kirche (Kirchenkreis Vlotho): Hier kann nach dem bunten Programm auch übernachtet werden. leg

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Pfingstmontag 6. November 2016

Karl Lehmann in zehn Zitaten

Raumschiff Ökumene

Gemeinsam sind wir stark

Ökumenischer Kirchentag in Lippe startet Pfingstmontag

Offen für Begegnungen