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Karl Lehmann in zehn Zitaten

Kardinal Karl Lehmann wurde am Pfingstmontag 80 Jahre alt. 33 Jahre war er Bischof von Mainz. Aus Lehmanns Zeit in diesem Amt haben wir zehn markante Zitate in chronologischer Abfolge zusammengestellt:

• „Die Überwindung der eigenen nackten Interessen und das Teilen der Lebenschancen sind der Preis des Friedens.“ (Erster Hirtenbrief als Bischof von Mainz; 5. Oktober 1983)

• „Wenn wir unserem Glauben mehr zutrauen, werden wir auch in der geistigen Auseinandersetzung wieder mutiger. Wir müssen geistig offensiver werden und dürfen uns nicht ständig in die Defensive und ins Abseits drängen lassen.“ (Fastenhirtenbrief 1991)

• „Die Bibel ist die geheime und offene Mitte der europäischen Kultur.“ (Grußwort zur Abschlussfeier des „Jahres mit der Bibel“; 31. Januar 1993)

• „Im Übrigen bin ich kein Typ, der schnell das Handtuch wirft.“ (KNA-Interview; 17. September 1993)

• „Ökumenische Arbeit ist immer eine Gratwanderung zwischen dem leidenschaftlichen Eifer für die Wahrheit und konfessionalistischer Verbohrtheit.“ (Grußwort bei der Gedenkveranstaltung zum 450. Todestag Martin Luthers; 17. Februar 1996)

• „Der künftige Christ wird ein Zeuge sein, oder er wird bald nicht mehr sein.“ (Referat zur Eröffnung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2005)

• „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“ (Ansprache bei einem Besuch deutscher Bischöfe in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem; 2. März 2007)

• „Das war's. Jetzt soll es ein anderer machen. Ich habe das gerne gemacht.“ (Zum Rücktritt vom Vorsitz der katholischen Deutschen Bischofskonferenz bei der Eröffnungspressekonferenz der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe 2008)

• „Das Konzil (Zweites Vatikanische Konzil 1962-1965; d. Red.) war für mich persönlich wichtig. Ich kann schon sagen: Ich identifiziere mich mit meiner ganzen priesterlichen Existenz und in der Ausrichtung meines Dienstes daran. Ich könnte mich gar nicht denken ohne das Konzil.“ (Interview der Münsteraner Kirchenzeitung „Kirche und Leben“ vom 7. Oktober 2012)

• „Aber nun wird es Zeit, im Verlauf der langen Wahrnehmung des Bischofsamtes auf Bundesebene und besonders in Mainz die Stafette an den nächsten Läufer weiterzugeben. Ich war der 102. Bischof von Mainz und der 87. Nachfolger des heiligen Bonifatius (bei allen Unsicherheiten der frühen Zählungen).“ (Pressegespräch am 4. Mai 2016 in Mainz) KNA