Ökumene, Ostdeutschland, Widerstand gegen rechts: Gerhard Feige steht seit zwei Jahrzehnten an der Spitze des katholischen Bistums Magdeburg. Mit 73 Jahren ist er ältester Ortsbischof in der Deutschen Bischofskonferenz.
Gerhard Feige (73) ist an diesem Mittwoch 20 Jahre als katholischer Bischof von Magdeburg im Amt. Er wurde am 11. September 1999 in Magdeburg zum Bischof geweiht, war dann zunächst als Weihbischof tätig, bis er 2005 die Leitung des Bistums übernahm. Es erstreckt sich über ganz Sachsen-Anhalt, hat aktuell noch knapp 70.000 Mitglieder und ist damit das zahlenmäßig zweitkleinste katholische Bistum in Deutschland.
Feige hat schon früh Äußerungen und Ansichten der AfD als rassistisch, ausgrenzend und die Menschenwürde verletzend kritisiert. Er gehörte zu den ersten Bischöfen in Deutschland, die dem völkischen Nationalismus der Partei eine deutliche Absage erteilten und sie als nicht wählbar für Christen einstuften. Ein AfD-Verbotsverfahren sieht er allerdings skeptisch und befürchtet, dass ein Verbot die Opferrolle stärke, welche die AfD gerne einnehme. “Ich denke, wenn man jetzt die AfD verbietet, würde das noch einen größeren Widerstand bei der Wählerschaft dieser Partei hervorrufen”, sagte er zuletzt im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
In der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist Feige Vorsitzender der Ökumenekommission und engagiert sich für den Dialog mit der orthodoxen und der evangelischen Kirche, auch auf internationaler Ebene. Von 2014 bis 2022 war er Mitglied im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Gebürtig stammt Feige aus Halle/Saale. Sein biblischer Wahlspruch lautet: “Wachet und betet”.
In der Bischofskonferenz ist Feige aktuell der älteste Ortsbischof, dienstältester Bischof an der Spitze eines Bistums ist allerdings Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. Marx übernahm 2002 zunächst die Leitung des Bistums Trier und wechselte dann 2008 nach München.