Brüssel – Für Syrien haben die Geber bei der Konferenz in Brüssel über sechs Milliarden Euro in diesem Jahr zugesagt. Die EU und die EU-Mitgliedstaaten sagten insgesamt 6,75 Milliarden Euro für 2019 und die Zeit danach zu. Deutschland kündigte an, zusätzlich 1,4 Milliarden Euro für Syrien und die Nachbarländer bereitzustellen.
Zuvor hatte die Diakonie Katastrophenhilfe auch Lösungen für einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung gefordert: „Die Frauen, Männer und Kinder müssen vor Bomben ebenso geschützt werden wie vor Landminen oder sexueller Gewalt“, erklärte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel in Berlin.
Zum Ende der Geberkonferenz verlangten die Hilfsorganisationen, dass Bildungs- und Einkommenschancen sowie legale Aufenthalte für Syrer und die Möglichkeit, amtliche Dokumente zu erhalten, geschaffen würden. Care, Oxfam, Save the Children und World Vision begrüßten die bei der Konferenz formulierte Unterstützung für syrische Frauen. Die Organisationen kritisierten, dass keine Zusagen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Region gemacht worden seien.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte, es sei wichtig, dass das Thema nicht von der internationalen Agenda verschwinde. „Wir wollen, dass dieser Konflikt nicht vergessen wird“, sagte sie und unterstrich die Rolle der Zivilgesellschaft in der Region.
Unicef verwies auf eine dramatische Situation insbesondere der Heranwachsenden. 2018 seien in Syrien 1106 Mädchen und Jungen getötet worden – mehr als in jedem anderen Jahr seit Beginn des Konflikts. „Die syrische Krise ist heute eine Krise der Kinder“, sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider.
Nach aktuellen UN-Angaben sind in Syrien rund zwölf Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter über sechs Millionen Binnenvertriebene. epd/KNA/UK
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