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Durchsuchungen bei verbotenen Vereinigungen Hamas und Samidoun

 Bei zwei wegen Islamismusverdachts verbotenen Vereinigungen finden seit Donnerstagfrüh Durchsuchungen in vier Bundesländern statt. Betroffen seien 15 Objekte der am 2. November von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verbotenen Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks „Samidoun – Palestinian Solidarity Network“, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.

„Wir setzen unser konsequentes Vorgehen gegen radikale Islamisten fort”, erklärte Faeser. “Mit den Verboten von Hamas und Samidoun in Deutschland haben wir das klare Signal gesetzt, dass wir keinerlei Verherrlichung oder Unterstützung des barbarischen Terrors der Hamas gegen Israel dulden”, betonte die Ministerin. Die Durchsuchungen in Objekten in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein dienten zur Durchsetzung der Verbote und zur weiteren Aufklärung der verbotenen Strukturen.

“Islamisten und Antisemiten können und dürfen sich hier nirgendwo sicher fühlenW, sagte Faeser. “Diese Extremisten müssen mit der ganzen Härte des Rechtstaats rechnen. Wir haben die islamistische Szene fest im Blick.“ Die Tätigkeit der Hamas in Deutschland laufe Strafgesetzen zuwider und richte sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung im Sinne von Artikel 9 Absatz 2 des Grundgesetzes und des Vereinsgesetzes.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechne der Hamas in Deutschland etwa 450 Mitglieder zu, hieß es weiter. Ihre Aktivitäten reichten nach derzeitigen Erkenntnissen von Sympathiebekundungen und Propagandaaktivitäten bis hin zu Finanzierungs- oder Spendensammelaktivitäten, um die Kernorganisation im Ausland zu stärken. Hamas-Anhänger in Deutschland setzten sich dafür ein, den politischen und gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland im Sinne der Gruppierung zu beeinflussen. Gewalttätige Aktionen der Hamas fanden in Deutschland bisher nicht statt, so das Innenministerium.

Auch die Vereinigung „Samidoun – Palestinian Solidarity Network“ einschließlich ihrer ebenfalls verbotenen Teilorganisation im Inland, „Samidoun Deutschland“, auch agierend als „HIRAK – Palestinian Youth Mobilization Jugendbewegung (Germany)“ und „Hirak e.V.“, richte sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Zudem beeinträchtige und gefährde sie das friedliche Zusammenleben, befürworte Gewaltanwendung als Mittel zur Durchsetzung politischer Belange und unterstütze Vereinigungen, die Anschläge befürworten und androhen.