Nach dem Auto-Attentat in München sind zwei der Opfer ihren Verletzungen erlegen. Wie das Bayerische Landeskriminalamt mitteilte, starben eine 37-Jährige und ihr zweijähriges Kind. Ihr Tod löste bundesweit Bestürzung aus. Die Familie wandte sich an die Öffentlichkeit und bat darum, ihren Verlust nicht politisch zu instrumentalisieren.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf der Internetplattform X: „Ich bin tief erschüttert und traurig über den Tod des kleinen Kindes und der Frau, die ihren Verletzungen nach dem Anschlag in München erlegen sind.“ Das Land trauere mit den Angehörigen. Scholz hatte am Samstag den Tatort des Anschlags besucht und sich mit Rettungskräften unterhalten.
Söder: “Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen”
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, der Täter habe „unfassbares Leid“ angerichtet: „Wir trauern mit der Familie, für die der Schmerz unermesslich sein muss.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich ebenfalls auf X: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen – und wir hoffen und beten für alle weiteren Verletzten“, schrieb er.
Es ist eine unendlich traurige Nachricht, dass der mutmaßlich islamistische Anschlag in München eine Mutter und ihr zweijähriges Kind aus dem Leben gerissen hat. Der Täter hat unfassbares Leid angerichtet. Wir trauern mit der Familie, für die der Schmerz unermesslich sein muss.
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) February 15, 2025
Am Donnerstag war in München ein Autofahrer in einen Demonstrationszug von verdi gerast. Nach Angaben der Polizei wurden dabei 39 Menschen verletzt, davon manche schwer. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 24 Jahre alten afghanischen Asylbewerber, der sich legal in Deutschland aufhielt. Die Ermittler vermuten ein islamistisches Motiv. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.
München: Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen
Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof begründete den Schritt mit dem Verdacht, dass die Tat religiös motiviert war und „als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen ist“.
Die Familie der Frau und ihres Kindes, die nun infolge des Attentats gestorben sind, wehren sich gegen eine politische Vereinnahmung der Gewalttat. In einem am Wochenende auf der Internetseite der Stadt München veröffentlichten Statement bitten die Angehörigen darum, ihren Verlust nicht zu benutzen, „um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren“.
Tote vom München-Anschlag: Amel und Hafsa
In der Erklärung nennen die Angehörigen die Vornamen der zwei Verstorbenen: Amel und Hafsa. Amel sei in Algerien geboren und mit vier Jahren nach Deutschland gekommen, hieß es. Sie habe Umweltschutz in Köln und Bingen studiert und war seit 2017 als Ingenieurin, Projekt- und Sachgebietsleiterin bei der Landeshauptstadt München angestellt. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Hafsa habe sie seit 2017 in München gelebt.