Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober haben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (beide SPD) zu einem positiven Blick auf die Entwicklung Ostdeutschlands aufgerufen. Vor 34 Jahren sei „in der Geschichte Deutschlands und der Welt Beispielloses erreicht“ worden, erklärte Woidke am Mittwoch in Potsdam: „Die Wiedervereinigung war die glücklichste Stunde in der jungen deutschen Geschichte.“ Liedtke erklärte, es sei gut, „in einem offenen, toleranten und vielfältigen Land“ zu leben, das seine Verantwortung für Demokratie, Frieden und Zusammenarbeit in Europa aktiv gestalte.
Der Ministerpräsident betonte, das Land könne „stolz sein auf das gemeinsam Erreichte und neugierig sein auf das Kommende“. Zugleich rief er die Menschen im Bundesland dazu auf, „positiv in die Zukunft“ zu blicken und dafür „vereint die Segel“ zu setzen. Woidke, Liedtke und Staatskanzleichefin Kathrin Schneider (SPD) wollten auch an den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen. Das Motto des traditionellen Bürgerfestes zum Feiertag lautet in diesem Jahr „Vereint Segel setzen“.
Liedtke betonte, der Feiertag sei Anlass, „mit Freude auf die Errungenschaften der Wiedervereinigung“ zu blicken. Dazu gehörten in Brandenburg „moderne Städte, ausgebaute Infrastrukturen und international erfolgreiche Unternehmen“, die für eine gute wirtschaftliche Entwicklung stünden. Brandenburg nehme beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle ein und setze mit dem Ausbau erneuerbarer Energien Maßstäbe für die Zukunft.
Die Landtagspräsidentin erklärte, das Zusammenwachsen von Ost und West sei weiterhin ein Prozess, der auf Augenhöhe im gesamtdeutschen Miteinander geschehen müsse. Durch gemeinsames Arbeiten, Leben und auch Feiern könne zugleich die Demokratie gestärkt werden, betonte Liedtke.
Brandenburg will sich nach Angaben der Staatskanzlei beim Bürgerfest in Schwerin auf der Ländermeile mit einem selbstgebauten Hausboot als seenreichstes Bundesland präsentieren. Die gesamte Ausstellungsfläche im Boot werde im Stil einer Brandenburger Uferlandschaft mit Schilf und Sand gestaltet. Vorgesehen seien auch ein regionales gastronomisches Angebot mit „Strandbar“ und Foodtruck sowie ein Kulturprogramm. Neben Unterhaltung und Vergnügen biete das Bürgerfest auch viele Möglichkeiten, sich über demokratische Teilhabe und die Besonderheiten der Bundesländer zu informieren, hieß es.
Am 3. Oktober 1990 trat der am 31. August 1990 vereinbarte Einigungsvertrag der Bundesrepublik Deutschland und der DDR in Kraft. Damit wurde der 3. Oktober auch gesetzlicher Feiertag. Zuvor hatte die DDR bereits am 1. Juli die westdeutsche D-Mark als neue Währung übernommen. Die Einführung der D-Mark war zuvor von großen Teilen der Bevölkerung in der DDR eindringlich gefordert worden. Ausgangspunkt der Entwicklungen, die zur Wiedervereinigung führten, waren die Proteste der DDR-Oppositionsbewegung, die zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 geführt hatten.