Führende Religionsvertreter in Hamburg haben angekündigt, den interreligiösen Dialog in der Hansestadt zu stärken. Der Dialog der Religionsvertreter habe positive Auswirkungen auf die ganze Stadt, sagte Landesrabbiner Shlomo Bistritzky am Dienstagabend in der Hamburger Universität. Der interreligiöse Dialog müsse allerdings ohne politische Interessen geführt werden, betonte Ayatollah Reza Ramezani, schiitischer Imam der Alster-Moschee. Im Dialog müsse nicht nur gesprochen, er müsse auch gelebt werden, ergänzte Ramazan Uçar, Imam der Centrums-Moschee St. Georg.
Der interreligiöse Dialog werde seit rund 20 Jahren in Hamburg "eingeübt", sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs. Dabei gebe es auch immer Ängste und Zweifel, wenn man neue Wege geht. Ein solch neuer Weg sei in Hamburg der gemeinsame Religionsunterricht für alle Kinder, der derzeit neu gestaltet werde. Zum interreligiösen Dialog gebe es keine Alternative, erklärte der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Er brauche aber auch offene Worte. Auch Nicht-Gläubige müssten in den Dialog einbezogen werden, forderte die Islam-Professorin Katajun Amirpur. Nach den islamischen Geboten müssten auch Menschen ohne Religion anerkannt werden.
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Wie der Dialog der Religionen mit Leben gefüllt werden kann
Bischöfin Fehrs wünscht sich mehr Räume für den gelebten Dialog. Einig waren sich Vertreter aller Religionen: Die Gläubigen müssen im Gespräch bleiben.

Symbole für den Islam, das Judentum und das ChristentumVladimir Melnik / Fotolia