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Tausende Friedensbewegte protestieren in Hessen und Rheinland-Pfalz

Nach dem Auftakt in Bruchköbel bei Hanau am Karfreitag und Ostermärschen am Samstag unter anderem in Mainz, Wiesbaden und Kassel mit jeweils Hunderten Teilnehmern, haben am Ostermontag in Frankfurt am Main mehr als 1.000 Menschen für Frieden und gegen Aufrüstung demonstriert. Unter dem Motto „friedensfähig statt kriegstüchtig“ sind in der Innenstadt Teilnehmende von Ostermärschen aus Offenbach, Darmstadt, Oberursel und aus Frankfurter Stadtteilen zusammengekommen. Nach Angaben der Polizei trafen sich zur Abschlusskundgebung auf dem Römerberg rund 1.100 Demonstranten.

Die Rednerinnen und Redner forderten Initiativen der Bundesregierung zur Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen, Uranmunition und Landminen, teilte die mitveranstaltende Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt mit. Die Friedensbewegung wehre sich gegen Kriegspropaganda, Kriegsdrohungen und eine weitere Militarisierung, sagte deren Sprecher Willi van Ooyen.

Die Friedensbewegung hält den Angaben zufolge fest an ihrer Vision von einem entmilitarisierten Europa der Völkerverständigung und einem Deutschland, von dessen Boden Frieden ausgeht. Eine klare Absage werde der militaristischen Werbung der Bundeswehr an Schulen, Hochschulen und in Arbeitsagenturen und einer Wiedereinführung der Wehrpflicht erteilt.

Die überwunden geglaubte „Ideologie des Kalten Krieges“, gepaart mit Aufrüstung und Rüstungsexporten, verunsichere die Menschen und verbreite Angst, heißt es in der Mitteilung. Umso bedrohlicher sei die für das Jahr 2026 geplante Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Dagegen seien unter dem Titel „Berliner Appell“ Unterschriften gesammelt worden.

Das bundesweite Netzwerk Friedenskooperative äußerte sich zufrieden über die Teilnahme an den Ostermärschen, die bei den mehr als 100 Aktionen der Friedensbewegung etwas höher als im Vorjahr gewesen sei, teilte das Netzwerk am Montag mit. Die verbindenden Elemente der diesjährigen Ostermärsche stellten die Ablehnung der Aufrüstung, die Forderung nach mehr Einsatz für Frieden in der Ukraine und Nahost sowie das Nein zur 2026 geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland dar.

Die Ostermärsche der Friedensbewegung haben eine jahrzehntealte Tradition. Die Teilnehmerzahl lag Ende der 1960er Jahre sowie im Zuge der Debatte um den sogenannten Nato-Doppelbeschluss und während der Golfkriege bei mehreren hunderttausend. In den vergangenen Jahren beteiligten sich bundesweit jeweils einige zehntausend Demonstranten an den Aktionen.