Die Klimaschützer von “Fridays for Future” haben viele, vor allem junge Anhängerinnen und Anhänger. Jetzt stehen sie mit Posts in Sozialen Netzwerken in der Kritik. Hintergrund ist der Terror in Israel.
Unsägliche Äußerungen und keine Vorbildfunktion mehr für junge Leute: Scharfe Kritik hat die internationale Klimabewegung “Fridays for Future” rund um Greta Thunberg mit ihren jüngsten Äußerungen nach dem Terrorangriff auf Israel auf sich gezogen. Aus Sicht des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antisemitismus hat sich “Fridays for Future” als Vorbild für die Jugend disqualifiziert. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, forderte einen Bruch des deutschen Zweiges mit der internationalen Gruppe.
“Ich erwarte von Luisa Neubauer und ‘Fridays for Future Deutschland’ eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu ‘Fridays for Future International'”, sagte Schuster der “Bild”-Zeitung (Freitag). Nötig seien nicht nur “fadenscheinige Erklärungen”, sondern echte Konsequenzen, hieß es in dem Bericht.
Hintergrund sind jüngste Posts auf dem Instagram-Account der internationalen Bewegung. Darin ist etwa von einem “Völkermord” gegen Palästinenser die Rede und von einem “Apartheidsystem” Israels. Auch wird westlichen Medien “Gehirnwäsche” vorgeworfen, um zu erreichen, dass Menschen an der Seite Israels stünden. “Fridays for Future International” ruft dazu auf, für die Menschen in Gaza einzutreten. Am Ende des Posts steht ein Appell zur Befreiung Palästinas.
Die Bewegung in Deutschland distanzierte sich auf X: “Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein”. Auch hatte die deutsche Sektion bereits zuvor auf das Existenzrecht Israels verwiesen, als die Ikone der Bewegung Thunberg in Sozialen Netzwerken mit einem “Free Palestine”-Plakat zu sehen gewesen war.
Der Zentralrat der Juden setzte den jüngsten Posts eine ebenfalls englischsprachige Aktion in einer ähnlichen optischen Aufmachung in Sozialen Netzwerken entgegen. Darin wird das Selbstverteidigungsrecht Israels unterstrichen und darauf verwiesen, dass die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde nutze. Der Zentralrat erinnert an den Terror der Hamas vom 7. Oktober mit etwa 1.400 Toten, mehr als 200 Entführten und tausenden Raketen, die vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden waren. Die Aktion endet mit dem Appell, Gaza von der Hamas zu befreien.
Jüngste Äußerungen aus dem Kreis um Thunberg seien “in unerträglicher Form antisemitisch und spiegeln ein politisches Weltbild wider, das demokratische Grundwerte vermissen lässt”, sagte Klein der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Wer solche Haltungen propagiert, hat sich als Vorbild für die Jugend disqualifiziert.”
Klein sagte, dass “Fridays for Future” eine internationale Jugendbewegung sei, und Äußerungen, die im Namen der Organisation gemacht würden, nicht die Haltung aller Anhänger widerspiegelten. “So hat sich die deutsche Gruppierung um Luisa Neubauer und Carla Reemtsma stets deutlich von Antisemitismus distanziert und bekennt sich zu Israel.”