Der Fernsehsender RTL will sein vor der Bundestagswahl geplantes Kandidatenduell auf eine Viererrunde erweitern. Der für Politik und Nachrichten zuständige Chefredakteur Gerhard Kohlenbach sagte in Köln, der Sender lade neben Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD und CDU-Chef Friedrich Merz auch die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel und Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck für den 16. Februar ein.
Kohlenbach begründete das mit der Messerattacke von Aschaffenburg in der vergangenen Woche und den sich daraus ergebenden politischen Entwicklungen. Dadurch hätten sich die Voraussetzungen für das zunächst als Duell zwischen Scholz und Merz geplante Format geändert. Die Sendung will RTL zusammen mit dem Nachrichtensender n-tv und dem Magazin „stern“ produzieren, die zu RTL Deutschland gehören. Als Moderatoren waren bislang Pinar Atalay und Günther Jauch vorgesehen.
Übersicht: Welche Sender welche Debatten zeigen
Bei der Messerattacke in der unterfränkischen Stadt waren ein Mann und ein Kita-Kind mutmaßlich von einem wohl psychisch kranken Afghanen getötet worden. Daraufhin setzte im Bundestagswahlkampf eine hitzige Debatte über das deutsche Asylrecht rein. In dieser Woche will Merz im Bundestag Anträge zur Abstimmung bringen, für die er entgegen bisheriger parlamentarischer Gepflogenheiten die Zustimmung der AfD einkalkuliert.
Meine Zusage bleibt bestehen. Es gibt viel zu besprechen. (FM) https://t.co/7O9ZxSkk6D
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) January 27, 2025
Merz erklärte unmittelbar nach der RTL-Ankündigung seine Bereitschaft für die Viererrunde. „Meine Zusage bleibt bestehen. Es gibt viel zu besprechen“, schrieb er im Internetnetzwerk X. Der Bundestag wird am 23. Februar neu gewählt.