Rund 3.000 Menschen haben nach Veranstalterangaben am Samstag in Köln gegen die Bildungs- und Ausstattungsmisere von Kitas und Schulen demonstriert. Erforderlich sei eine „echte Bildungswende – jetzt“, erklärte das Bündnis aus Gewerkschaften, Eltern, Schülern, Lehrerverbänden, Kita-Verbänden und Initiativen. Der Protest in Köln als zentraler Kundgebungsort für Nordrhein-Westfalen war Teil von bundesweiten Aktionen, unter anderem in Berlin, Stuttgart, Karlsruhe und Saarbrücken.
Ayla Çelik, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, sprach auf der Kundgebung von einer Mangelverwaltung. Der Mangel an Fachkräften, an Räumen und entsprechenden Ressourcen bedeute nicht nur eine immense Belastung der Beschäftigten, sondern auch eine Minderung der Zukunftschancen der Kinder.
Die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern verwies auf die Forderung des Bündnisses „Bildungswende jetzt“, mindestens 100 Milliarden Euro als Anschubfinanzierung für ein Bündel bildungspolitischer Maßnahmen zu investieren und dafür auf Bundesebene ein Sondervermögen aufzulegen. Die zusätzlichen Gelder sollten beispielsweise in den Ausbau des inklusiven Ganztags an Grundschulen fließen. Zudem sei es dringend notwendig, den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kitas weiter voranzutreiben.
In seinem Appell an Bund und Länder fordert das Bündnis zudem, dass mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts jährlich für Bildung und Forschung ausgegeben werden müssten, „so, wie es beim Dresdner Bildungsgipfel 2008 vereinbart wurde“. Als Ausbildungsoffensive müsse ein Staatsvertrag geschlossen werden, der der alle Bundesländer dazu verpflichte, genügend
Lehrkräfte auszubilden und die Studienabschlüsse gegenseitig anzuerkennen.