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Kurz notiert

Verbände: Altenhilfe muss weiterentwickelt werden
Berlin – Die Diakonie, die Caritas und ihre Altenhilfe-Fachverbände rufen zu einer grundlegenden Weiterentwicklung der Altenpflege auf. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen seien auf Unterstützung aus ihrem Umfeld und ihrer Nachbarschaft angewiesen, heißt es in einem in Berlin vorgestellten Impulspapier der Verbände. Ziel ist eine Infrastruktur, zu der beispielweise seniorengerechte Wohnformen, ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr und Begegnungsräume für junge und alte Menschen zählen. Dazu brauche es eine entsprechende Städteplanung. Als Sozialträger sei ihnen die Lebenswirklichkeit der alten Menschen und ihres Umfeldes vertraut, betonten die Vereine. Daher wollten sie sich in die Planung einer solchen Infrastruktur einbringen.
Das Impulspapier sieht zudem die Stärkung von freiwilligem Engagement vor, um Vereinsamung entgegenzuwirken und soziale Beziehungen zu fördern. Die konfessionellen Verbände schlagen den Aufbau von Pflegenetzwerken vor, in denen Angehörige, Nachbarn, ehrenamtliche Helfer und Pflegeprofis zusammenarbeiten können. epd

Handwerk und Kirche: Tariflohn heißt Wertschätzung
Lüneburg – Vertreter von Handwerk, Kirche und Gewerkschaft haben die Bedeutung von Tariflöhnen betont. Neben einer guten Qualifizierung und Würdigung durch Vorgesetzte zähle die Tarifbindung zu den wichtigsten Kriterien für gute Arbeit, sagte die Leiterin Handwerkspolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Anna Dollinger, in Lüneburg. Allerdings fielen im Handwerk nur noch 30 Prozent der Beschäftigungen unter die Tarifbindung, kritisierte sie bei einer Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Kirche“ zum Thema „Wertschätzende Personalführung“. Der Vorsitzende der evangelischen Arbeitsgemeinschaft, Dieter Vierlbeck, warnte vor einem weiteren Aufweichen. Er betrachte mit großer Sorge, dass es immer weniger tarifgebundene Betriebe gebe. In der Folge müssten zunehmend Diskussionen über einen Mindestlohn oder eine Mindestausbildungsvergütung geführt werden. epd/UK

Schuster bleibt an der Spitze des Zentralrats der Juden
Frankfurt a.M. – Josef Schuster bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der 64-jährige Mediziner wurde vom Präsidium des Zentralrats in Frankfurt am Main einstimmig im Amt bestätigt, wie eine Sprecherin mitteilte. Die beiden großen Kirchen gratulierten Schuster zur Wiederwahl. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte Schusters klare Positionierung gegen Rechtspopulismus und Sachlichkeit in der Integrationsdebatte. EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm lobte die gute Zusammenarbeit mit Schuster. „Er ist ein Glücksfall nicht nur für das Judentum in Deutschland, sondern auch für unser ganzes Land“, erklärte er. „Ich freue mich darauf, seine starke und kluge Stimme in der Öffentlichkeit auch zukünftig zu hören.“ epd/UK

Hilfswerk: Pakistanerin Asia Bibi darf nach Deutschland
Aachen – Die in Pakistan vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochene Christin Asia Bibi (UK berichtete) darf ihren Unterstützern zufolge nach Deutschland kommen: Die Bundesregierung habe Bibi und ihren nächsten Familienangehörigen eine Aufenthaltszusage gegeben, teilte das katholische Hilfswerk missio in Aachen mit. „Asia Bibi kann nach Deutschland einreisen, das ist geklärt“, sagte missio-Sprecher Johannes Seibel. epd/UK