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Kurz notiert

Minister fordert Entlastung von Flüchtlingspaten
Düsseldorf/Essen – NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) fordert von der Bundesregierung eine finanzielle Entlastung für Helfer, die für Flüchtlinge gebürgt haben. Wer im Zuge der humanitären Aufnahmeprogramme von Bund und Ländern in den Jahren 2013 und 2014 Verpflichtungserklärungen für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge abgegeben habe, um diesen die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen, müsse vollständig von Folgekosten verschont werden, heißt es in einem Brief Stamps an das Bundesarbeitsministerium, über den die in Essen erscheinende „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtete. Hintergrund sind Klagen von Flüchtlingshelfern, die Bürgschaften für Flüchtlinge übernommen haben. Die Jobcenter fordern von ihnen die Kosten staatlicher Sozialleistungen zurück, die sich zum Teil auf 20 000 Euro belaufen. Ein Netzwerk aus Initiativen und Kirchenvertretern fordert in einer beim NRW-Landtag eingereichten Petition, über den Bundesrat eine Gesetzesänderung anzustoßen, die Flüchtlingspaten entlastet. epd/UK

Tausende bei „antirassistischer Parade“ in Berlin
Berlin – Tausende Menschen, darunter viele Flüchtlinge, Migranten und linke Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet, sind mit einer „antirassistischen Parade“ unter dem Motto „We‘ll Come United“ durch Berlin gezogen. Gefordert wurden unter anderem ein Bleiberecht für alle, ein Abschiebestopp, bezahlbarer Wohnraum und legale Fluchtwege nach Europa. Mit der Parade sollte vor der Bundestagswahl denjenigen eine laute Stimme gegeben werden, die sonst nicht gehört werden, erklärten die Veranstalter, darunter die Hilfsorganisation medico International, Attac Deutschland, der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein und viele Flüchtlingsräte aus den Bundesländern. Die Seenotretter-Organisation Sea Watch begleitete die Parade mit einem großen Schlauchboot auf der Spree. epd/UK

Blasphemie-Vorwurf: Christ in Pakistan zum Tod verurteilt
Islamabad – Wegen angeblicher Gotteslästerung per Whatsapp ist in Pakistan ein Christ zum Tod verurteilt worden. Nach  pakistanischen Medienberichten wurde der 35-jährige Mann aus der Metropole Lahore für schuldig befunden. Er war im Juli 2016 angeklagt worden, nachdem ein Freund ihn wegen eines Gedichtes, das er ihm über den Online-Messenger-Dienst Whatsapp geschickt hatte, bei der Polizei angezeigt hatte. Der Anwalt des zum Tod am Galgen verurteilten Mannes will gegen das Urteil Berufung einlegen. Hintergrund der Anzeige sei eine Affäre des Christen  mit einer muslimischen Frau, was bei dessen Freund auf Ablehnung gestoßen sei. In Pakistan warten zur Zeit knapp 20 Menschen wegen Blasphemie auf ihre Hinrichtung, darunter die Christin Asia Bibi, die 2010 zum Tode verurteilt wurde.  epd

Tausende demonstrieren gegen religiöse Intoleranz in Rio
Rio de Janeiro – Tausende Brasilianer sind in Rio de Janeiro gegen religiöse Intoleranz auf die Straße gegangen, darunter auch Repräsentanten christlicher Kirchen, der jüdischen Gemeinde und anderer Glaubensgemeinschaften, wie die Zeitschrift „Istoé“ in ihrer Onlineausgabe berichtete. Die Veranstalter, ein Bündnis mehrerer Nichtregierungs-Organisationen, sprachen von rund 50 000 Teilnehmern. Hintergrund sind Übergriffe auf afrobrasilianische Glaubenseinrichtungen in der Metropole und einigen ihrer Vororte. Die Polizei vermutet, dass die Täter aus Drogenbanden stammen, die unter dem Einfluss evangelikaler Prediger stehen. epd/UK