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Großes Polizeiaufgebot an Karnevalstagen

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) will potenzielle Attentäter in den Feierzonen im Straßenkarneval durch eine „massive Polizeipräsenz“ abschrecken. „Wir werden an den Karnevalstagen im Land insgesamt an den Veranstaltungstagen zirka 62.000 Kräfte der Polizei einsetzen“, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch). „Damit sind wir auch auf unvorhersehbare Ereignisse eingestellt.“ Dabei gehe es nicht nur um Terrorgefahr, sondern auch um die Verhinderung von Sexualstraftaten.

Alleine in Köln ist die Polizei an den närrischen Tagen in der Spitze mit 2.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, wie ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Auch in Düsseldorf sind nach Polizeiangaben mehrere Hundertschaften in der Innenstadt präsent. Hinzu kommen jeweils Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsämter und privater Sicherheitsdienste.

Bereitschaftshundertschaften, Beweis- und Festnahmeeinheiten sowie Alarmzüge würden „in größtmöglicher Verfügbarkeit auf den Beinen sein“, kündigte der Minister an. In den Karnevals-Hochburgen gebe es zudem in Absprache zwischen Polizeibehörden und Kommunen zusätzliche Maßnahmen wie Durchfahrsperren mit Betonblöcken oder LKW. In Köln hat die Stadt von Weiberfastnacht bis Rosenmontag ein LKW-Fahrverbot in der Innenstadt verhängt. Die Düsseldorfer Polizei hat mobile Videoüberwachungskameras installiert.

„Das Risiko für Anschläge war selten so hoch wie heute – abstrakt gesehen“, sagte der Minister. Das liege an der internationalen Lage mit den Kriegen in der Ukraine und im Gaza-Streifen. Diese Konflikte könnten mögliche Täter motivieren. „Wenn es durch das aktuelle Geschehen elektrisierende Funken gibt, wie zum Beispiel die Tötung von Hamas-Führern oder andere Vorgänge, kochen die Emotionen hoch“, unterstrich Reul.

Niemand müsse aber aus Sicherheitsgründen zu Hause bleiben, betonte der CDU-Politiker. „Es ist wichtig, dass man auch in schweren Zeiten vor die Tür geht und mal unbeschwert Karneval feiert. Das gehört zu unserer Kultur und das sollten wir uns nicht kaputtmachen lassen.“ Es schade aber nicht, wachsam zu sein. „Lieber der Polizei einen Hinweis zu viel geben als einen zu wenig“, sagte er.