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Faeser verbietet Skinhead-Organisation

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den rechtsextremistischen Verein „Hammerskins Deutschland“ verboten. Seit dem frühen Dienstagmorgen würden die Wohnungen von 28 Vereinsmitgliedern in zehn Bundesländern – darunter auch Baden-Württemberg – durchsucht, teilte das Innenministerium in Berlin mit.

„Das heutige Verbot der ‚Hammerskins Deutschland‘ ist ein harter Schlag gegen die bundesweit organisierte rechtsextremistische Szene“, sagte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Stuttgart. Der Staat gehe entschlossen auch gegen jene Rechtsextremisten vor, die sich und ihre Aktivitäten im Verborgenen wähnten. „Fremdenfeindliche, rassistische sowie den Nationalsozialismus verherrlichende Vereinigungen bekämpft der Rechtsstaat mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln“, so Strobl.

Die „Hammerskins Deutschland“ sind den Angaben zufolge ein Ableger der 1988 in den USA gegründeten „Hammerskins Nation“. In der rechtsextremistischen Szene in Europa nähmen die „Hammerskins Deutschland“ eine herausragende Rolle ein. Die „Hammerskins“ verstünden sich als Elite der rechtsextremistischen Skinhead-Szene. In Deutschland umfasse die Gruppierung rund 130 Mitglieder.

Kernelement ihres Gedankenguts sei das Propagieren einer an die NS-Ideologie angelehnten Rassenlehre. Bei Konzertveranstaltungen würden auch Nicht-Mitglieder mit rechtsextremistischem Gedankengut konfrontiert, ideologisiert und radikalisiert. Die international vernetzte Gruppierung vertreibe rechtsextremistische und antisemitische Musik, organisiere rechtsextremistische Konzerte und verkaufe rechtsextremistische Merchandise-Artikel. (2222/19.09.2023)