Die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland (EmK) sucht eine neue Spitze. Am Donnerstag soll auf der in Würzburg tagenden Zentralkonferenz die Nachfolge für Bischof Harald Rückert gewählt werden. Der 1958 in Nürnberg geborene evangelische Theologe leitete die Freikirche mit Sitz in Frankfurt am Main und Berlin acht Jahre lang und tritt in den Ruhestand. In seiner Amtszeit konnte Rückert die Einheit der Kirche bewahren und eine Abspaltung traditionalistisch-konservativer Christen verhindern. Der Bischof gilt zudem als zentrale Figur innerhalb der Ökumene.
Über die für das Bischofsamt kandidierenden Personen soll es am Donnerstagnachmittag nähere Informationen geben, hieß es. Die Wahl ins Bischofsamt erfolgt für zunächst vier Jahre mit möglicher Wiederwahl.
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Die Zentralkonferenz tagt alle vier Jahre, um für den deutschen Teil der Kirche grundlegende Entscheidungen zu treffen. Erwartet werden den Angaben zufolge rund 70 Delegierte sowie Gäste aus der Ökumene.
EmK: Mehr Schutz vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt sei der Schutz vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der EmK, hieß es weiter. Ein bereits seit 2009 bestehendes Schutzkonzept soll ausgeweitet werden. Dazu gehört die Schaffung von Strukturen zur Aufarbeitung, die Einrichtung einer Meldestelle und die Zusammenarbeit mit einer externen Kommission.
Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) hatte bei ihrer Generalkonferenz in den USA im Mai 2024 eine tiefere Spaltung verhindern können. Hintergrund ist der jahrzehntelange Streit vor allem über den Umgang mit Homosexualität. 2022 hatte sich die „Global Methodist Church“ gegründet, in der sich konservativ-traditionalistische Christen sammeln. In der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland konnte eine Abspaltung verhindert werden.