Wenige Tage vor der Europawahl hat die Bewegung Fridays for Future (FFF) am Freitag europaweit für mehr Klimaschutz demonstriert. Bundesweit gingen Menschen an rund 90 Orten auf die Straße, in Nordrhein-Westfalen fanden etwa 20 Protestaktionen statt, wie die Organisatoren mitteilten. Mit den Demonstrationen sollte ein Erstarken der rechtsextremistischen Kräfte bei der Wahl am 9. Juni verhindert werden.
In Aachen beteiligten sich nach Polizeiangaben in der Innenstadt rund 350 Menschen an den Protesten. Auch in Bielefeld versammelten sich mehrere Hundert Anhänger und Unterstützer der Klimaschutzbewegung in der Innenstadt zu Protesten. Erwartet worden waren dort von den Veranstaltern rund 2.000 Teilnehmer. Vor dem Hauptbahnhof in Wuppertal kamen ebenfalls mehrere Hundert Menschen zu einer Auftaktkundgebung und einem Protestzug durch die Elberfelder Innenstadt zusammen. Alle Versammlungen verliefen nach bisherigen Angaben ohne Zwischenfälle.
In größeren Städten wie Köln, Düsseldorf, Dortmund und Münster sollten die Kundgebungen am späteren Nachmittag beginnen. In Köln wollte die Aktivistin Luisa Neubauer sprechen. Sie sagte vorab dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag): „Wir müssen unser Klima und unsere Demokratie schützen.“ Beides werde von Rechtsextremisten bedroht. Die Klimaschutzbewegung fordere, dass Europa bis 2035 aus Kohle, Öl und Gas aussteigt und die Klimainvestitionen bis 2030 mindestens verdoppelt, „damit Menschen vor Katastrophen geschützt werden“.
Charlotta Näckel von Fridays for Future Wuppertal erklärte am Freitag: „Während die Folgen der Klimakrise immer dramatischer werden, attackieren Rechte unsere Zukunft und Demokratie.“ Klimaschutz sei die Grundlage für eine erfolgreiche Wirtschaft, den Schutz der Lebensgrundlagen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Wer in der EU politische Verantwortung übernehmen will, braucht einen Plan fürs Klima“, sagte Näckel. Alle Politikerinnen und Politiker müssten „effizienten Klimaschutz zur politischen Priorität machen“.