Artikel teilen:

Bundesweite Razzia gegen Islamisches Zentrum Hamburg

Behörden führen seit dem frühen Donnerstagmorgen eine bundesweite Razzia gegen das Islamisches Zentrum Hamburg (IZH) durch. Der Verein stehe im Verdacht, sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung zu richten, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit.

Zudem gingen die Sicherheitsbehörden dem Verdacht nach, dass das IZH die in Deutschland verbotenen Aktivitäten der libanesischen Terrororganisation Hisbollah unterstütze. Die weiteren von der Razzia betroffenen Vereinigungen könnten Teilorganisationen des IZH sein.

Die Durchsuchungsmaßnahmen erfolgen laut Ministerium in Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Betroffen seien 54 Objekte. Weiter hieß es: “Das vereinsrechtliche Ermittlungsverfahren wird ergebnisoffen geführt. Das im Rahmen der Durchsuchung beschlagnahmte Material wird durch die Sicherheitsbehörden des Bundes ausgewertet.”

Die Verdachtsmomente gegen das “Islamische Zentrum Hamburg” wögen schwer, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Es werde seit langem vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet und als islamistisch eingestuft. Man habe die Szene im Visier, betonte die Ministerin. “Gerade jetzt, in einer Zeit, in der sich viele Jüdinnen und Juden besonders bedroht fühlen, gilt: Wir dulden generell keine islamistische Propaganda und keine antisemitische und israelfeindliche Hetze.”

Das IZH ist Betreiber der Imam Ali Moschee an der Hamburger Außenalster, der sogenannten Blauen Moschee. Der Trägerverein wurde 1953 von iranischen Auswanderern gegründet. Er wird seit 1993 vom Verfassungsschutz beobachtet und als islamistisch eingestuft. Die Aktivitäten des Vereins seien darauf ausgerichtet, das Revolutionskonzept des iranischen Regimes zu verbreiten. Das IZH weist diese Vorwürfe zurück.