Kann man angesichts der Ereignisse in Magdeburg noch Weihnachten feiern? Die oberste Protestantin in Deutschland macht Mut dazu.
Trotz aller Krisen mit gutem Gewissen Weihnachten feiern: Dazu will die Hamburger evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs ermutigen. Weihnachten könne eine Auszeit sein und dazu einladen, “all den Irrsinn und die bedrückende Gewalt, um politischen Streit, um Krisen und schlechte Nachrichten einmal hintenan zu stellen”, betont Fehrs, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, in ihrer am Montag in Hamburg veröffentlichten Weihnachtsbotschaft.
“Eine solche Auszeit bedeutet keine Gleichgültigkeit. Sie ist vielmehr eine Einladung, Kraft zu schöpfen und neu auf die Herausforderungen unserer Welt zu blicken.” Die Weihnachtstage seien auch eine Chance für die Menschen in Deutschland, neu zueinander zu finden.
Dort, wo die Vielzahl an Krisen den Hoffnungsmut zu ersticken drohe, setze die Weihnachtsbotschaft einen tröstlich hellen und herzerwärmenden Gegenpol, fügte Fehrs hinzu. “Die Botschaft von der Geburt Jesu erreicht auch diejenigen, die wütend sind auf all das Unrecht und die Kriege und die Autokraten dieser Welt. Diejenigen, die verzweifeln ob der eigenen Ohnmacht. Diejenigen, die nicht wissen, wie es weitergehen soll.” Der Blick auf die Krippe mit dem kleinen jüdischen Kind offenbare, dass “Gottes Friede und Menschenfreundlichkeit den Menschen die Angst nimmt und die Verzagtheit. Damals wie heute”.