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Zum Ende der Seenotrettung: „Moralisches Versagen“

Hannover – Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Entscheidung der EU, die Seenotrettung im Mittelmeer im Rahmen der Operation Sophia auszusetzen, als „moralisches und politisches Versagen Europas“ kritisiert. „Mehr Menschen werden von jetzt an im Mittelmeer ertrinken, weil Kräfte zur Seenotrettung fehlen“, sagte der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover. Die Seenotrettung sei keine politische Verhandlungsmasse, sondern international gültige Rechtsverpflichtung.

Die EU hatte zuvor beschlossen, den Einsatz von Schiffen auf dem Mittelmeer für die Operation „Sophia“ zu beenden. Wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigten, wurde die Operation zwar technisch verlängert, allerdings ohne den Einsatz von Schiffen. Die Beobachtung des Seeraums soll künftig aus der Luft erfolgen. Diese Einigung sei der „kleinstmögliche Nenner“ auf EU-Ebene gewesen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. epdUK