Sie kommen vor allem aus Syrien, der Türkei und dem Irak: Die Zahl der Empfänger von Asylleistungen in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr gesunken. Das bedeutet aber nicht, dass es weniger Asylbewerber gibt.
Nach einem Rekordhoch im Jahr 2022 ist die Zahl der Empfänger von Asylleistungen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Ende 2023 bezogen 103.650 Menschen Leistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, wie das Statistische Landesamt in Düsseldorf am Diensttag mitteilte. Das waren 3,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Damals waren es 106.950 Menschen. 2021 lag die Zahl bei 85.980 und 2020 bei 80.650.
Die fünf häufigsten Herkunftsländer der Empfänger waren im vergangenen Jahr Syrien, die Türkei, der Irak, die Ukraine und Afghanistan. Mehr als die Hälfte (53.865) aller Personen kam aus diesen Ländern.
Asylbewerber erhalten nach Ankunft zunächst Grundleistungen nach Paragraf 3 des Asylbewerberleistungsgesetzes. Diese Leistungen werden zum Teil als Sachleistungen oder in Form von Wertgutscheinen gewährt. Nach einem Aufenthalt von 18 Monaten besteht nach Paragraf 2 des Gesetzes in der Regel Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch.
Die Zahl der Empfänger von Grundleistungen wuchs den Statistikern zufolge von 61.885 im Jahr 2022 auf 71.780 im Jahr 2023. Sie sei damit das dritte Jahr in Folge gestiegen. Hingegen sei die Zahl der Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt erneut gesunken – von 45.065 auf 31.865. Zu dem Rückgang habe unter anderem das Ende 2022 in Kraft getretene Chancen-Aufenthaltsrecht beigetragen. Danach können langjährig Geduldete durch eine 18-monatige Aufenthaltserlaubnis ein Bleiberecht beantragen und würden dann Bürgergeld erhalten.