Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Berlin und Brandenburg verurteilen die Planspiele von rechten Gruppen zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland. „Diese rassistischen und menschenfeindlichen Überlegungen sind geeignet, dem internationalen Ansehen und dem Wirtschaftsstandort schweren Schaden zuzufügen“, heißt es in einer am Montag in Berlin und Potsdam veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Die Wirtschaft der Metropolregion Berlin-Brandenburg stehe für Weltoffenheit und Toleranz. Hier arbeiteten fast eine Million Zugewanderte und trügen so zur wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region bei.
„Nicht zuletzt angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sind wir auf Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen“, erklärten die beiden Dachverbände von Unternehmen und Gewerbetreibenden der Region: „Wir brauchen also eine Willkommenskultur für den unkomplizierten, geregelten Zuzug und keine rechte Hetze.“
Unterzeichnet wurde die Erklärung von der Präsidentin der IHK Potsdam, Ina Hänsel, dem Präsidenten der IHK Ostbrandenburg, Carsten Christ und den Präsidenten der IHK Berlin und Cottbus, Sebastian Stietze und Jens Warnken.
Das Recherchezentrum „Correctiv“ hatte in der vergangenen Woche über ein Treffen von ranghohen AfD-Politikern, Neonazis und spendenwilligen Unternehmern in Potsdam berichtet, bei dem es um einen Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland gegangen sei. Am Sonntag hatten in Berlin und Potsdam Tausende Menschen gegen rechte Hetze und ein Verbot der AfD demonstriert