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Wie sich ‘#Liebe Deinen Nächsten!’ im Internet verbreiten soll

Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm diskutiert mit seinem Sohn über Kirche in der digitalen Welt. Weitere prominente Gäste stehen auf dem Podium.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm diskutiert mit seinem Sohn Jonas
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm diskutiert mit seinem Sohn JonasPhilipp Reiss / epd

Hamburg. "Die Zukunft der Religion" lautete das Thema einer zweitägigen Konferenz in Hamburg. 800 angemeldete Gäste besuchten die Diskussionen, Vorträge und Lesungen in der Hauptkirche St. Petri und der Bucerius Law School mit teils prominenten Gästen, die von der "Zeit"-Stiftung organisiert worden waren. In vier Themenblöcken ging es um den Umgang der heutigen Gesellschaft mit den verschiedenen Religionen.
"Eine diskursfreundliche Demokratie verträgt meiner Meinung nach jede Menge Religion", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Eröffnungsabend, der unter der Leitfrage "Wozu noch Religion, wenn es auch ohne geht?" stand. Zu mehr "digitaler Zivilcourage" rief der Journalist und Internet-Experte Jonas Bedford-Strohm auf. In Zeiten von Fake News und Hate Speech gelte es, das Gute an der Digitalisierung wieder mehr zu betonen, sagte der Sohn des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.
Das brauche Mut und sei nur im echten Miteinander der Generationen möglich, sagte der Theologe und Digital-Experte. Der Titel des Gesprächs war ein Hashtag: "Wie können wir ‘#Liebe Deinen Nächsten!’ in den digitalen Medien am besten mit Inhalt füllen?", fragte Heinrich Bedford-Strohm. "Da sind wir noch im Experimentierstatus." Er hoffe auf die Expertise der jungen Menschen, die wie selbstverständlich mit den neuen Medien aufwachsen.

Diskussion um religiöse Symbole

Der Landesbischof von Bayern berichtete von Begegnungen mit seinen "Facebook-Freunden" nach dem Gottesdienst und sagte: "Digitale Beziehungen und echte zwischenmenschliche Beziehungen können sich gegenseitig befruchten."
St.-Pauli-Pastor Sieghard Wilm diskutierte mit dem Bundesvorsitzenden der Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, und der katholischen Theologin Johanna Rahner über religiöse Symbole. Militärbischof Sigurd Rink warb für den gerechten Frieden: "Der Mensch ist nicht dazu gemacht, Krieg zu führen", sagte er auf dem Podium.
Und der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi fragte im Gespräch mit der Berliner Moschee-Gründerin Seyran Ates: "Egal, ob wir als muslimische Einwanderer zu Deutschland gehören – unsere Kinder sind Deutsche und gehören definitiv zu Deutschland. Die wichtigere Frage ist: Welcher Islam gehört zu Deutschland?". (epd)