„Schicht im Schacht!“, hieß es am 21. Dezember 2018 auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop. Es war das Ende der Steinkohleförderung im Ruhrgebiet. Doch Steinkohle spielt weiterhin eine Rolle in der Energieerzeugung und in der Industrie. Wir – und das meint auch in NRW beheimatete Konzerne – lassen nun dort fördern, wo die Kosten nicht so hoch sind und oftmals Arbeitsrechte und Umweltschutz nicht eingehalten werden. In der Türkei, in Russland, Kolumbien und Südafrika liegen nun „unsere“ Reviere, in die wir die Verantwortung abgeben.
Im November 2018 informierte Claude Kabemba, Vorstand einer Nichtregierungsorganisation aus Südafrika, in NRW über die Situation der Bergarbeiter und der vom Bergbau betroffenen Regionen im südlichen Afrika. An Schulen, im Landtag, bei einem Gespräch mit dem Dortmunder Oberbürgermeister verdeutlichte er, was unser Rohstoffhunger anrichtet, beispielsweise der Steinkohleabbau in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga. Die Luft ist von Staub verseucht, das Grundwasser und die Flüsse versauern durch austretende Grubenwasser. Landwirtschaft wird unmöglich. Menschen erkranken.
Im Frühjahr 2019 wird Claude Kabemba die Gespräche in NRW fortsetzen und politisches Handeln anmahnen, zum Beispiel die Einhaltung von Menschenrechten bei Importkohle gesetzlich sicherzustellen.
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Weil nur die Kohle zählt?
Nach dem Aus wird der Bedarf aus anderen Ländern gedeckt