Die Schriftstellerin Iris Wolff (47) hat für ihren Roman „Lichtungen“ den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis erhalten. Die Jury würdige den im Frühjahr 2024 im Klett-Cotta-Verlag erschienenen Roman als Spurensuche, der es wie bei Uwe Johnson darum gehe, erzählend „eine Wirklichkeit, die vergangen ist, wiederherzustellen“, teilte die Kirchner Kommunikation GmbH in Berlin mit. Der Preis wurde am Freitag im Rahmen der Uwe-Johnson-Tage in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin übergeben.
In dem Roman finden sich den Angaben zufolge die Hauptfiguren Lev und Kato nach vielen Jahren wieder. „Nun wird sukzessive zurück in die Vergangenheit einer rumäniendeutschen Bevölkerung in Siebenbürgen gegangen und von der Kindheit und Jugend der Protagonisten im sozialistischen Rumänien erzählt“, erklärte die Jury. „Lichtungen“ sei auch ein Roman, der literarisch nachfrage, „was Heimat sein kann oder ist“. Iris Wolff halte jedoch „das politische Bedingungsgefüge für Heimat aus dem Vordergrund des Erzählens heraus, und dennoch ist es durchgehend anwesend. Wie Uwe Johnson verweigert sie sich der Mitlieferung einer Moral.“