Der nachwachsende Rohstoff Torfmoos soll in den kommenden zehn Jahren in größerem Maßstab Torf im Gartenbau ersetzen. Mit dem Modellvorhaben „Moosland“ sollen in Niedersachsen Torfmoose gezielt angebaut und verwertet werden, wie die Universität Greifswald am Mittwoch mitteilte. An dem Verbundprojekt sind zudem die Universitäten Oldenburg, Osnabrück und Vechta, die Landkreise Ammerland und Diepholz, die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz sowie das Torfwerk Moorkultur Ramsloh im Saterland beteiligt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit etwa 12,5 Millionen Euro aus dem Klima-Transformations-Fonds.
Für das Projekt sollen zwei bestehende Pilotflächen von insgesamt 20 Hektar Fläche in den moorreichen Landkreisen Ammerland und Diepholz optimiert und um vorerst sieben Hektar erweitert werden, hieß es. Durch eine Analyse der Agrarstruktur sollen Lösungsansätze für die großflächige Umsetzung erarbeitet werden. Außerdem wollen die Beteiligten den Anbau von Torfmoos auf weiteren Flächen initiieren. Um die Vermarktung als Substrat zu erleichtern, werde ein Gütezeichen für Torfmoos-Biomasse entwickelt.
Torfmoos wächst den Angaben zufolge in natürlichen Hochmooren unter nährstoffarmen, nassen Bedingungen. Es speichert in seinen Zellen Wasser und kann als nachwachsender Rohstoff mit ähnlichen Eigenschaften wie der aus ihm gebildete Torf genutzt werden. Gut 80 Prozent der deutschen Hochmoore befinden sich in Niedersachsen.
Die meisten Hochmoore würden jedoch derzeit noch entwässert und als Grünland genutzt. Außerdem werden deren Torfe als wichtigster Ausgangsstoff für gartenbauliche Substrate und Erden verwendet. Beim Abbau der Torfe werden zuvor gebundene Treibhausgase frei. Um dies zu stoppen, müssten diese Moorflächen wiedervernässt werden, hieß es.