Hamburg. "35 Jahre Gänsehaut" lautete das Motto des diesjährigen Hamburger Motorradgottesdienstes (Mogo), der am Sonntag am Hamburger Michel gefeiert wurde. Rund 19.000 Biker zählte die Polizei – zuvor waren 30.000 erwartet worden. Schlechtes Wetter hatte die PS-Gemeinde um ein Drittel schrumpfen lassen. Mogo-Pastor Lars Lemke zeigte sich dennoch hochzufrieden: "Die angekündigten Unwetter sind ausgeblieben, die Stimmung ist ausgezeichnet", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).
"Motorradfahren ist eine Lebenseinstellung", sagte Lemke in seiner Predigt, die er gemeinsam mit zwei Helfern hielt. Immer gehe es dabei auch um die Herausforderung, "Strecke und Tempo und eigenes Temperament im Einklang zu halten". "Gänsehaut" entstehe dann, wenn Zehntausende ihre Maschinen anlassen, der Konvoi sich in Bewegung setzt und man sich gemeinsam mit vielen anderen auf den Weg macht.
Verletzt ins Krankenhaus
Helferin Birgit Reimann sagte, sie stelle sich den "Mogo" immer als ein Puzzle mit 30.000 Teilen vor. Dazu gehörten der Gottesdienst, die Biker, das Motto, die Helfer "und viele Ideen und ganz persönliche Erlebnisse". In der Vorbereitung habe sie immer Angst, dieses Puzzle niemals fertig zu bekommen – doch plötzlich sei es komplett, und der Mogo beginnt. "Das ist Gänsehaut pur", sagte sie.
Beim Konvoi zum Abschlussfest in Buchholz in der Nordheide ereignete sich dann ein Unfall. Laut eines Berichts der Bild-Zeitung krachte ein Konvoi-Teilnehmer in die Maschine eines Ordners. Beide kamen in ein Krankenhaus. Einer wurde schwer verletzt, der andere leicht.
Zuvor war das Wetter eines der Hauptthemen auf dem Michel-Platz. Selten zuvor hatte in Hamburg die Sonne seit Anfang Mai derart verlässlich geschienen wie in diesem Mogo-Jahr. Hamburg toppt seit Wochen klassische Sonnen-Regionen wie Mallorca, Kalifornien oder die Malediven. Doch just in der Nacht vor dem Mogo regnete es in Hamburg, aus dem Umland wurden teils schwere Schauer gemeldet.