Trotz der seit 2020 geltenden Impfpflicht und trotz bundesweiter Spitzenposition erreicht der Masernschutz für Kleinkinder in Hamburg nicht sein Ziel. Laut aktuellem Barmer-Arzneimittelreport hatten im Jahr 2022 hamburgweit 88,8 und bundesweit 87,0 Prozent der Zweijährigen den vollständigen Masernimpfschutz erhalten, wie die Barmer-Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Das erschwere die Bekämpfung dieser hochinfektiösen Krankheit erheblich, hieß es. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, sei eine Immunisierungsrate von mindestens 95 Prozent erforderlich.
Der Report zeigt laut Barmer erhebliche regionale Unterschiede im Masernschutz. In Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern waren die Impfquoten besonders niedrig: Hier wurden nur etwa 77 bis 85 Prozent der Zweijährigen vollständig gegen Masern geimpft – bis zu zehn Prozentpunkte unter dem Bundesschnitt. Auf Platz zwei nach Hamburg folge Schleswig-Holstein mit 88,7 Prozent, hieß es.
Insgesamt waren im Jahr 2022 knapp vier Prozent der im Jahr 2020 geborenen Kinder in Hamburg ohne jegliche Masernimpfung. Bundesweit waren es rund fünf Prozent.