Taufe. Gerade ist die Patentante dran mit einem selbst geschriebenen Wunsch: „Sei ehrgeizig, aber nicht verbissen, sei clever und gerissen, finde deine Leidenschaft und verfolge diese mit aller Kraft“, spricht sie dem Täufling am Taufbecken zu. 
Dem Pfarrer ist anzusehen, was er von dieser Formulierung hält: Nichts. Aber nun ist sie heraus, und er muss den Gottesdienst fortsetzen – wenn auch vielleicht mit zusammengebissenen Zähnen. 
Der Wunsch, Familienmitglieder oder nahe Freunde an der Gestaltung von Taufen, Trauungen oder auch Beerdigungen zu beteiligen, wächst. Pfarrerinnen und Pfarrer binden Menschen mit ihren persönlichen Gedanken gern in das liturgische Geschehen ein. Es ist daher fast schon selbstverständlich geworden, dass Paten am Taufstein noch einen Segen verlesen oder Trauzeugen das Fürbittengebet im Traugottesdienst formulieren.

Kitschige Taufsegen aus dem Internet oder holprig formulierte Trauversprechen? Nicht so schlimm, finden Pfarrerinnen und Pfarrer. Wichig ist, dass sich Menschen angesprochen fühlen

Die Angst vorm „Kleinen Prinz“

Taufe

DETMOLD – In einem vom Deutschlandfunk übertragenen Gottesdienst in Detmold hat der Superintendent Dieter Bökemeier die Bedeutung der Taufe hervorgehoben. Die Berührung mit dem Wasser stehe für das Eintauchen in Christus und ein Eintauchen in das Leben, erklärte Bökemeier in der evangelisch-reformierten Erlöserkirche in Detmold. Die Taufe habe auch manchem Flüchtling Energie für ein neues Leben in Deutschland gegeben, sagte der evangelische Theologe, der auch Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche ist. Unter dem Motto „Eintauchen in Christus – Leben aus der Taufe“ berichteten unter anderem eine Mutter von drei Kindern sowie ein junger Mann, der als Flüchtling nach Deutschland kam, von ihrer Taufe. Bökemeier ist Superintendent der Klasse Süd der Lippischen Landeskirche. epd

Detmolder Superintendent: Taufe gibt Energie

Leben

Deutschland

Berlin – Luisa Hartema (21), Gewinnerin der siebten Staffel der Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“, hat ihren Glauben an Gott entdeckt. Sie habe sich in der Riverside Church, einer evangelikalen Freikirche im niedersächsischen Rheiderland, taufen lassen, berichtet die „Bild“-Zeitung. Hartema habe durch ihren Freund zum Glauben gefunden. Sie sei dankbar dafür, dass sie ihren Lebensweg gemeinsam gingen, zitiert die Zeitung das Model. KNA

Taufe für Topmodel-Gewinnerin Luisa Hartema

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BENSHEIM – Weder in der Ökumene noch im Protestantismus gibt es ein einheitliches Taufverständnis. Das wurde bei der Fachtagung „Tauftheologien und Taufpraxis im Wandel“ des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes in Bensheim deutlich. Regina Sommer, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Marburg, berichtete, dass sich 89 Prozent aller Kirchenmitglieder für die Taufe eines Kindes entscheiden würden. Allerdings nehme diese Haltung bei Jüngeren ab. Von den 20- bis 29-Jährigen würden nur noch 20 Prozent ihr Kind taufen lassen. 
Um unter ihnen die Bereitschaft zur Taufe zu erhöhen, sei es nötig, die Eltern stärker bei der Gestaltung der Feier einzubeziehen. Zugleich müsse die Kirche deutlich machen, dass die Taufe mehr sei „als ein naiv-freundliches Lebensbegrüßungs- und Segensfest“. Ihr „theologischer Tiefensinn“ mache sie attraktiv. 
Die Baptisten lehnen die Taufe von Kleinkindern als unbiblisch ab und praktizieren die Gläubigentaufe. Nach Auskunft von Oliver Pilnei, dem Leiter der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal, gibt es aber immer mehr Gemeinden in seiner Freikirche, die eine Säuglingstaufe in seelsorgerlich begründeten Ausnahmefällen anerkennen. 
Bedenken am Trend zu Taufen in Badeseen oder Flüssen äußerte Jörg Neijenhuis, Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg. Wenn die Taufe nur noch „Eventcharakter“ habe, gingen die Kenntnisse über Bedeutung von Ritualen und Orten im Zusammenhang mit der Feier verloren. idea

Taufe ist mehr als ein „naiv-freundliches Segensfest“

ZÜLPICH – Das Museum Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur widmet sich dem Thema Taufe mit der Ausstellung „Ich taufe Dich… Das ,Bad‘ in der christlichen Kirche“. Die Schau beleuchtet und erläutert dem Museum zufolge anhand verschiedener Objekte und Informationstafeln Bedeutung, Geschichte und Hintergründe der christlichen Taufe. Unter anderem gehe es um die Fragen, was genau die Taufe bedeutet, was Taufwasser von anderem Wasser unterscheidet, wozu eine Taufkerze dient und welche Aufgaben die Paten haben. 
Zu den Besonderheiten der Ausstellung gehören den Angaben zufolge ein Dreigötterstein aus dem LVR-LandesMuseum Bonn und eine sogenannte Patenmünze in einer Silberkapsel aus dem Museum Schnütgen. 
Das Wasser spielt laut Museum in allen fünf Weltreligionen eine zentrale Rolle. Im Christentum komme dem Wasser eine besondere Wichtigkeit zu, da die Taufe die Aufnahme in die christliche Kirche bedeute. Die Ausstellung ist in Kooperation mit der evangelischen Christus-Kirchengemeinde und der katholischen Kirche St. Peter Zülpich entstanden und bis zum 29. Mai zu sehen. epd

Museum der Badekultur in Zülpich zeigt Ausstellung zur Taufe

Jordanien hatte jüngst Grund zur Freude. Die Unesco hat die Taufstelle Jesu am Jordanufer als landschaftlich und kulturell bedeutsame Stätte auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen (siehe auch UK 29, Seite 1). Damit hat das vorderasiatische Königreich Boden gut gemacht im touristisch wichtigen Wettstreit um die Deutungshoheit darüber, wo Jesus nun wirklich getauft wurde. Denn auch der israelische Nachbar hat den Taufort Jesu im Programm – seit dem 20. Jahrhundert gleich an zwei verschiedenen Stellen.

Drei Orte in Israel und Jordanien werben als vermeintliche Taufstätte Jesu um die Gunst der Pilgerinnen und Pilger. Den tatsächlichen Ort von Jesu Taufe aber kennt niemand

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Taufe 6. November 2016

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Diesseits oder jenseits des Jordan?