Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wirbt dafür, in Gesprächen mit anderen für deren Argumente und Überzeugungen offen zu sein. Der Gedanke „Vielleicht ist es wahr“ könne „offenhalten für das Gegenüber, von dem ich mir etwas sagen lasse, das möglicherweise sogar tiefer sieht oder in einem bestimmten Punkt mehr Recht hat als ich“, erklärte der katholische Theologe laut Predigttext am Mittwochabend in Trier in einem ökumenischen Gottesdienst zum Buß- und Bettag. Das bedeute nicht, die eigene Überzeugung aufzugeben. Vielmehr sei man offen dafür, dass die eigene Überzeugung „allein nicht genug ist“.

Trierer Bischof rät zur Offenheit im Gespräch mit anderen

Leben

Glaube

Buß- und Bettag

Hannovers Landesbischof Ralf Meister hält die Lehre von Jesu Wiederkehr zum Gericht für unverzichtbar. „Ich gehöre zu der christlichen Minderheit, die nach wie vor an das Jüngste Gericht glaubt“, sagte er laut Manuskript in einer Predigt zum Buß- und Bettag am Mittwochabend in Hannover. „Ohne den Glauben an das Jüngste Gericht würde mir ein Maßstab der Gerechtigkeit fehlen, den ich brauche, auch um nicht alle unerlösten Hoffnungen auf Frieden und Gerechtigkeit preisgeben zu müssen.“

Bischof Meister glaubt an das Jüngste Gericht

Ralf Meister

Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat zum kritischen Nachdenken über das eigene Handeln aufgerufen. „Am Buß- und Bettag halten wir inne, schauen auf uns, unser Tun und Lassen“, erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz an dem kirchlichen Feiertag am Mittwoch: „Wir spüren, wo wir in die Irre gegangen sind, und wo wir neu aufbrechen wollen, müssen.“

Bischof Stäblein: Eigenes Tun reflektieren

Berlin-Brandenburg

<span style="font-weight: 400;">Am <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/was-fuer-eine-bedeutung-hat-der-buss-und-bettag/">Buß- und Bettag</a> vor 30 Jahren mussten fast alle Deutschen tapfer sein: Denn zum ersten Mal war der Tag kein <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/forderung-nach-streichung-eines-feiertags-welche-gibt-es-und-warum/">gesetzlicher Feiertag</a> mehr – und sie mussten arbeiten gehen. „Ich war nicht sonderlich empört darüber“, erinnert sich Harriet Maczewski. Sie ist heute Pastorin der Bugenhagen-Kirchengemeinde in Hannover.</span>

Heute ist Buß- und Bettag. Doch nur noch in einem Bundesland ist er ein gesetzlicher Feiertag. Stimmen aus Sachsen und dem arbeitenden Rest der Republik.

Buß- und Bettag: Kann der weg?

Regionen

Hamburg

Niedersachsen

Gesellschaft

Mit einem Friedenssymbol ist am Mittwoch ein judenfeindlich gestalteter historischer Wasserspeier an der Stadtkirche St. Stephani in Calbe (Saale) dauerhaft verhüllt worden. Bei einer Gedenkstunde am Buß- und Bettag wurde das Kunstwerk aus einem Geflecht metallener Ölzweige, das sich um die sogenannte „Judensau“ rankt, eingeweiht.

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Der Buß- und Bettag ist für den bayerischen Landesbischof Christian Kopp ein Tag der „Ent-Schämung“. „Gottes unbedingtes Ja, Gottes unumstößliche Liebe führt zu einem Leben, in dem ich ‘Ja’ zu mir sagen kann“, sagte Kopp laut Predigtmanuskript diesen Mittwoch (19. November) in der St. Matthäuskirche in München im Gottesdienst zum Buß- und Bettag. In nahezu jedem Menschen stecke „eine unfassbar große Scham“, die sie klein und leise werden lasse: „Die sozialen Medien haben die Scham industrialisiert.“

Bischof Kopp: “Soziale Medien haben die Scham industrialisiert”

München

Nur in Sachsen ist heute ein Feiertag, in Bayern findet kein Schulunterricht statt: Grund ist der Buß- und Bettag. Der religiöse Hintergrund spielt laut einer Umfrage nur noch für wenige eine Rolle.

Buß- und Bettag hat für viele keine religiöse Bedeutung mehr

Deutschland

Bayern

Die Schokolade lockt. Dunkler Glanz in silberner Folie, ein Duft nach Kakao und Versprechen. Eben noch der <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/neujahrsvorsaetze-bringen-nichts-wenn-die-willenskraft-fehlt/">Vorsatz</a>: keine Süßigkeiten heute. Kurz darauf knistert das Papier. Es knackt, ein Stück bricht ab, schmilzt auf der Zunge – mmmh, so süß, mit einer Spur von Bitterkeit. Denn spätestens beim Blick auf die Waage bereut man den schwachen Moment. „Eine kleine <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/gesunde-ernaehrung-stellt-jeden-zweiten-vor-herausforderungen/">Sünde</a>“, heißt es dann mit einem entschuldigenden Lächeln. Sünde? Da geht es doch eher um Mord, Totschlag oder wenigstens darum, Opas alte Jazzplatten zu verstecken. Und doch – in dieser Redewendung „Sünde“ steckt eine Wahrheit: Handeln und Einsicht stimmen oft nicht überein. Genau hier, in dieser Spannung von Wollen und Tun, hat der <a href="https://evangelische-zeitung.de/was-fuer-eine-bedeutung-hat-der-buss-und-bettag">Buß- und Bettag</a> seinen Platz.

Der Mensch weiß, was richtig wäre und tut doch oft das Gegenteil. Der Buß- und Bettag ruft in Erinnerung, dass Umkehr kein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten ist, schreibt unser Autor.

Buß- und Bettag: Warum er beim Überleben helfen könnte

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat zum <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/buss-und-bettag-2/">Buß- und Bettag</a> die Bedeutung „gesellschaftlicher Atempausen“ für den gesellschaftlichen Zusammenhalt betont. „Unsere Gesellschaft braucht Orte und Zeiten, an denen wir zur Ruhe kommen und uns fragen können: In welcher Welt wollen wir leben, und welchen Beitrag leisten wir selbst?“, erklärte die Hamburger Bischöfin angesichts wiederkehrender Debatten über die <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/studie-weniger-feiertage-bringen-keinen-wachstumseffekt/">Abschaffung gesetzlicher Feiertage</a>. Gemeinsame Feiertage ermöglichten genau dieses Innehalten. Sie rief dazu auf, den Feiertag als „Tag der Gewissensschärfung“ zu nutzen. Der Buß- und Bettag wird in diesem Jahr am 19. November begangen.

EKD-Ratsvorsitzende Fehrs betont zum Buß- und Bettag die Bedeutung gesellschaftlicher Atempausen für Zusammenhalt, Selbstkritik und Frieden – und ruft zum bewussten Innehalten auf.

Bischöfin Fehrs: Buß- und Bettag bleibt “Tag der Gewissensschärfung”

Kirsten Fehrs

Ein Tag zur Einkehr und Besinnung: Bis 1995 ein gesamtdeutscher Feiertag, ruht die Arbeit am Buß- und Bettag heute nur noch in einem Bundesland. In einem anderen profitieren zumindest die Schüler.

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag. Er gehört zu den sogenannten beweglichen Feiertagen und wird jedes Jahr am Mittwoch nach dem Volkstrauertag und vor dem Ewigkeitssonntag begangen, in diesem Jahr am 19. November. 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung. In Bayern haben Kinder schulfrei, so dass viele Eltern einen Urlaubstag nehmen müssen.

Das Stichwort: Buß- und Bettag

Ewigkeitssonntag

Volkstrauertag

Der souveräne Umgang mit eigenen Fehlern ist nach Meinung der Osnabrücker Philosophin Susanne Boshammer eine sehr wichtige Fähigkeit für das Zusammenleben. „Wenn Menschen einander nahekommen, besteht immer die Gefahr, dass sie einander verletzen, und das hat oft belastende Konsequenzen für unsere Beziehungen“, sagte die Professorin dem Evangelischen Pressedienst (epd) angesichts des Buß- und Bettags (19. November). Für das menschliche Miteinander sei es daher von großer Bedeutung, sich entschuldigen zu können und eigene Fehler einzugestehen, um aus ihnen zu lernen.

Philosophin: Richtig entschuldigen beginnt schon im Kindesalter

Politik

News

Der Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) in Sachsen fordert für Beschäftigte Beitragsgerechtigkeit beim Thema Pflegeversicherung. Trotz des sächsischen und bundesweit alleinigen Feiertags am Buß- und Bettag sollten sächsische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht höhere Beiträge als Beschäftigte in anderen Bundesländern zahlen, teilte der DGB Sachsen am Freitag in Dresden mit. Bisher müssten Sächsinnen und Sachsen jedoch wegen des Feiertages ein halbes Prozent mehr an die Pflegeversicherung abführen.

Buß- und Bettag: Gewerkschaft fordert Beitragsgerechtigkeit

Dresden

Mit einer Themenkampagne am Buß- und Bettag (19. November) will die evangelische Kirche Zuversicht vermitteln. Unter dem Motto „Ich bin da, wenn du mich brauchst“ wollen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die bayerische Landeskirche Impulse geben, wie die EKKW in Kassel mitteilte. Auf der Internetseite „www.busstag.de“ können etwa Gebete in ein digitales Buch eingetragen werden. Am Buß- und Bettag überträgt die ARD einen Fernsehgottesdienst um 10 Uhr aus dem nordhessischen Melsungen. Am Abend des Feiertages bietet die EKKW eine Online-Videokonferenz unter „www.busstag.de/zoom“ an „für alle, die ein offenes Ohr brauchen und über Gott und andere Themen ins Gespräch kommen“ wollen.

Kirche will am Buß- und Bettag Zuversicht vermitteln

Kassel

Zum Buß- und Bettag bringt der Rundfunksender WDR 5 eine evangelische Sondersendung für Kinder. Die Sendung mit dem Titel „Mutig mit Musik“ aus Altenberg im Bergischen Land ist am 19. November um 19.30 Uhr zu hören, wie das Evangelisches Rundfunkreferat NRW am Donnerstagabend in Düsseldorf mitteilte. Die halbstündige Sendung wird von der Landespfarrerin Julia-Rebecca Riedel zusammen mit den Musikern Sabine Prickartz und Jens-Peter Enk gestaltet.

Evangelische Sondersendung für Kinder zum Buß- und Bettag auf WDR 5

Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf

Seit 2002 war er der „Politikbeauftragte“ der bayerischen evangelischen Landeskirche, nun geht Dieter Breit in den Ruhestand. Seine Verabschiedung findet am Buß- und Bettag (Mittwoch, 19. November) im Gottesdienst in der Münchner Matthäuskirche statt. Breit war der Erste auf der damals frisch geschaffenen Stelle des „Beauftragten der Landeskirche für die Beziehungen zu Landtag und Staatsregierung und für Europafragen“, die zum 1. Februar 2026 wieder besetzt werden soll. Über seine Arbeit als Vermittler zwischen Kirche und Staat sprach Breit mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

“Ich war Brückenbauer zwischen Politik und Kirche”

Kirche kann nach Ansicht des evangelischen Theologen Dieter Breit im politischen Raum weiterhin überzeugen, wenn sie ohne Überheblichkeit auftritt. „Die Bereitschaft, sich sachliche Kritik anzuhören, ist da“, sagte der langjährige Politikbeauftragte der bayerischen Landeskirche dem Evangelischen Pressedienst (epd) in München: „Aber die Toleranz für platte Meinungsäußerungen von der Kanzel ist geschrumpft.“ Das Klima zwischen Politik und Kirchen sei kühler geworden. Breit war seit 2002 Beauftragter der Landeskirche für die Beziehungen zu Landtag und Staatsregierung und für Europafragen. Am Buß- und Bettag (Mittwoch, 19. November) wird er in den Ruhestand verabschiedet.

Beauftragter: Kirche kann im politischen Raum weiterhin überzeugen

Der Lernort Sozialdorf Herzogsägmühle erinnert am Buß- und Bettag (19. November) an die Opfer der NS-Gesundheits- und Fürsorgepolitik der diakonischen Einrichtung. Das Gedenken stehe in diesem Jahr unter dem Motto „Partizipation“, teilte die Diakonie München und Oberbayern am Donnerstag mit. Ziel sei es, die Perspektive der Verfolgten in den Mittelpunkt zu rücken: Man wolle „an die Menschen als Persönlichkeiten mit Biografien, Träumen und Wünschen“ erinnern. Die Feier beginnt um 15 Uhr am Denkmal „Ort der Erinnerung“ in Herzogsägmühle.

Diakonie Herzogsägmühle erinnert an Opfer der NS-Gesundheitspolitik

Sächsische Kirchgemeinden laden am Buß- und Bettag am 19. November zu Gottesdiensten, Konzerten und weiteren Veranstaltungen ein. Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz wird in der Dresdner Kreuzkirche predigen, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Donnerstag in Dresden mitteilte. Der Buß- und Bettag thematisiert den christlichen Umgang mit Schuld und die Möglichkeit zur Neuorientierung.

Buß- und Bettag in Sachsen

Der Buß- und Bettag ist einer der christlichen Feiertage, die für viele Menschen heutzutage nur noch schwer greifbar sind. Gleichwohl hat der Feiertag, der deutschlandweit nur noch in Sachsen arbeitsfrei ist, eine lange Geschichte und ist vor allem für evangelische Christinnen und Christen von Bedeutung. Entstanden ist er einst, um in Zeiten von Krisen, Kriegen oder Naturkatastrophen zur Buße und Umkehr zu ermahnen.

Um die Zukunft der Ausbildung dreht sich der Sozialpolitische Buß- und Bettag am Mittwoch (19. November) in der Evangeliumskirche Hasenbergl. Für eine erfolgreiche Ausbildung seien individuelle Unterstützungsangebote nötig, sagte Melanie Mahabat Bahar von der Evangelischen Jugendsozialarbeit (ejsa) dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Viele junge Leute jonglieren heute mehrere Herausforderungen gleichzeitig“, so die Expertin. Familiäre Probleme, sprachliche Defizite oder finanzielle Sorgen seien Faktoren, die ohne Unterstützung zum Ausbildungsabbruch führen könnten.

Am Buß- und Bettag: Zukunftstag für Ausbildung in der Diakoniekirche

Die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Trier laden am 19. November um 19 Uhr wieder zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Konstantin-Basilika in Trier ein. Der rheinische Präses Thorsten Latzel und der Trierer Bischof Stephan Ackermann leiten den Gottesdienst, wie der evangelische Kirchenkreis Trier am Dienstag mitteilte. Bischof Ackermann halte die Predigt. Der Trierer Superintendent Jörg Weber, der katholische Dekan Markus Nicolay, der evangelische Pfarrer Thomas Luxa und die katholische Ökumenereferentin Anna Werle gestalten den Gottesdienst mit, wie es hieß. Der Kathedraljugendchor Trier begleitet ihn musikalisch.

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Buß- und Bettag

Trierer Bischof rät zur Offenheit im Gespräch mit anderen

Bischof Meister glaubt an das Jüngste Gericht

Bischof Stäblein: Eigenes Tun reflektieren

Buß- und Bettag: Kann der weg?

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Bischof Kopp: “Soziale Medien haben die Scham industrialisiert”

Buß- und Bettag hat für viele keine religiöse Bedeutung mehr

Buß- und Bettag: Warum er beim Überleben helfen könnte

Bischöfin Fehrs: Buß- und Bettag bleibt “Tag der Gewissensschärfung”

Buß- und Bettag

Das Stichwort: Buß- und Bettag

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Philosophin: Richtig entschuldigen beginnt schon im Kindesalter

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Buß- und Bettag: Gewerkschaft fordert Beitragsgerechtigkeit

Kirche will am Buß- und Bettag Zuversicht vermitteln

Evangelische Sondersendung für Kinder zum Buß- und Bettag auf WDR 5

“Ich war Brückenbauer zwischen Politik und Kirche”

Beauftragter: Kirche kann im politischen Raum weiterhin überzeugen

Diakonie Herzogsägmühle erinnert an Opfer der NS-Gesundheitspolitik

Buß- und Bettag in Sachsen

Das Stichwort: Buß- und Bettag

Am Buß- und Bettag: Zukunftstag für Ausbildung in der Diakoniekirche

Ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag in Trier