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Stichwort: Die sieben Kreuzzüge

Der erste Kreuzzug begann nach der Synode von Clermont 1095. Papst Urban II. rief dazu auf, Palästina zu erobern. Ab 1096 zogen Bewaffnete aus Frankreich, Deutschland und Italien über Konstantinopel ins Heilige Land. Am 15. Juli 1099 nahmen sie Jerusalem ein. Dort und in anderen Städten verübten die Sieger Massaker. An der Levanteküste entstanden mehrere christlich dominierte Herrschaftsgebiete, die „Kreuzfahrerstaaten“.
Auch Gruppen von Bauern und Besitzlosen waren 1096 losgezogen. Auf dem Weg verübten sie Pogrome an Juden. Dieser „Volkskreuzzug“ erreichte das Heilige Land jedoch nicht.
Nachdem die türkischen Seldschuken die Grafschaft Edessa, einen der „Kreuzfahrerstaaten“, erobert hatten, stellten die Könige von Frankreich und Deutschland, Ludwig VII. und Konrad III., 1147 den zweiten Kreuzzug zusammen. Sie belagerten die Stadt Damaskus, mussten den Kreuzzug aber 1149 erfolglos abbrechen.
Den dritten Kreuzzug von 1189 bis 1192 leiteten die Könige Englands und Frankreichs, Richard I. Löwenherz und Philipp II. August. Der dritte Anführer, der deutsche König und römische Kaiser Friedrich I. Barbarossa, starb auf dem Weg nach Palästina. Ziel des Kreuzzugs war die Wiedereinnahme von Jerusalem, das der ägyptisch-syrische Sultan Saladin im Jahr 1187 erobert hatte. Dies scheiterte jedoch. Richard Löwenherz und Saladin schlossen einen Waffenstillstand.
Der vierte Kreuzzug von 1202 bis 1204 hatte Ägypten zum Ziel. Dort kamen die überwiegend französischen Kreuzfahrer aber nie an. Um ihre Schulden bei der Stadt Venedig zu bezahlen, die den Zug finanzierte, plünderten sie die Stadt Zara in Dalmatien, das heutige Zadar. Danach griff das Kreuzfahrerheer in einen byzantinischen Thronstreit ein und eroberte 1204 Konstantinopel. Anschließend löste das Heer sich auf.
1217 begann der fünfte Kreuzzug, der nach Ägypten führte. Nach anfänglichen Erfolgen überraschte 1221 ein Hochwasser die Kreuzfahrer im Nildelta. Ein muslimisches Heer schlug sie daraufhin vernichtend. Zum fünften Kreuzzug zählen die meisten Forscher heute auch den Zug des Kaisers Friedrich II. von 1228 bis 1229. Friedrich erreichte durch Verhandlungen, dass Jerusalem wieder unter christliche Herrschaft kam. Der Papst erkannte Friedrichs Krönung zum König von Jerusalem aber nicht an – er hatte ihn zuvor mit dem Kirchenbann belegt, weil er den Beginn seines Kreuzzugs verschoben hatte. 1244 eroberten die Muslime Jerusalem zurück.
Der französische König Ludwig IX. führte 1248 den sechsten Kreuzzug an, der nach Ägypten und Palästina führte. Dabei wurde der König gefangen genommen, kaufte sich jedoch frei und kehrte 1254 ohne dauerhaften Erfolg nach Frankreich zurück.
Er leitete auch den siebten Kreuzzug von 1270, der nach Tunesien führte und schon nach wenigen Monaten endete, nachdem eine Seuche im Kreuzfahrerheer ausbrach, an der auch Ludwig starb – je nach Quelle an der Ruhr oder an der Pest.epd