Die neue Synagoge für die jüdischen Gemeinden in Potsdam ist mit einem Festakt eröffnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte in seiner Festansprache, es sei ein großes Glück, dass nach dem NS-Menschheitsverbrechen der Schoah wieder jüdisches Leben in Deutschland aufblühe. Dafür stehe auch die neue Synagoge im Herzen von Brandenburgs Landeshauptstadt. Das jüdische Gotteshaus sei „ein Geschenk an uns alle“.
Steinmeier rief zugleich zur Bekämpfung des wachsenden Antisemitismus auf. Es sei unerträglich, dass Jüdinnen und Juden wieder Angst vor Hass, Gewalt und Ausschreitungen haben. Zwar müsse auch Schmerz über palästinensische Opfer Ausdruck finden können. Bei aller Trauer um die Opfer des Krieges im Nahen Osten dürfe jedoch nicht in den Hintergrund rücken, dass der Terror der Hamas gegen Israel dessen Auslöser war, sagt der Bundespräsident laut vorab veröffentlichtem Redetext: „Gegen diesen Terror der Hamas wehrt sich Israel.“
Steinmeier: “Niemals dulden wir Antisemitismus”
Wo Trauer, Schmerz und Verzweiflung in Hetze, blanken Hass, Gewalt und Forderungen nach einer Auslöschung des Staates Israel umschlagen, werde eine Grenze überschritten, betonte Steinmeier: „Niemals dulden wir Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in unserem Land, niemals dulden wir Antisemitismus.“
Steinmeier betonte, je offener und aggressiver sich Antisemitismus äußere, umso mehr gerieten auch die Werte in Gefahr, auf denen die Demokratie gründe. Antisemitismus müsse mit Entschlossenheit bekämpft und jüdisches Leben geschützt werden. Dafür müsse auch der Rechtsstaat gestärkt werden.