Trotz Ängsten vor einem möglichen Krieg und Sorgen vor einer Wirtschaftskrise blicken Jugendliche in Deutschland überwiegend optimistisch in die Zukunft. Das ist die zentrale Aussage der 19. Shell-Jugendstudie, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die junge Generation ist demnach mit den politischen Parteien unzufrieden, hat aber Vertrauen in Staat und Demokratie.
Der Leiter der Studie, Mathias Albert, betonte bei der Vorstellung der Untersuchung, junge Menschen seien „sehr besorgt, aber pragmatisch und optimistisch“. So seien die Befragten unter anderem davon überzeugt, dass sie ihren Wunschberuf ausüben werden.
Zugleich haben mehr als 80 Prozent der Befragten Angst vor einem Krieg in Europa. Ein ebenfalls großer Teil sorgt sich um die wirtschaftliche Lage und eine möglicherweise steigende Armut. Die Angst vor Arbeitslosigkeit oder davor, keinen Ausbildungsplatz zu finden, wird dagegen immer weniger. Nur noch etwa ein Drittel teilt diese Sorgen. Das sei ein historischer Tiefstand, hieß es.
Die Themen Klimawandel und Umweltverschmutzung machen weiterhin einer Mehrheit von zwei Dritteln der Jugendlichen Angst. Insgesamt fühlen sich Jugendliche aus den östlichen Bundesländern auch 35 Jahre nach dem Mauerfall nach wie vor verwundbarer und schlechter gestellt als die Gleichaltrigen im Westen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wies auf die laut Studie wachsende Zustimmung zu autokratischen Positionen hin. Das sei ein Auftrag an die Politik, für mehr Teilhabe von Jugendlichen zu sorgen. Demokratie müsse auch in Kitas und Schulen erlernt und erlebt werden.