Er wird am Mittwoch in der Gedenkstunde des Bundestages eine Rede halten: Roman Schwarzman. Er überlebte das Morden der Nazis – und erhält für seine Erinnerungsarbeit nun Lob aus der deutschen Politik.
Vor der Gedenkstunde des Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Mittwoch hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) das Wirken des Schoah-Überlebenden Roman Schwarzman aus dem ukrainischen Odessa gewürdigt. Schwarzman wird auf der Veranstaltung ebenso wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eine Rede halten.
“Mit großem Engagement setzt er sich für die Tradition des jüdischen Lebens in Odesa, das vor der Besatzungsherrschaft die Hälfte der Stadt geprägt hat, und für das Erinnern an die brutale Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden in der Zeit der deutschen Besatzungsherrschaft ein”, erklärte Roth am Montag in Berlin, dem 80. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz.
Aus diesem Erinnern erwachse für Deutschland heute eine “ganze besondere Verantwortung, die Ukraine bei ihrem Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung zu unterstützen, aus diesem Erinnern erwächst eine Verpflichtung für Deutschland, sich für ein starkes, gemeinsames, demokratisches Europa einzusetzen, ohne Abstriche und Einschränkungen, gerade jetzt”, betonte Roth.
Schwarzman wurde nach Angaben der Bundestagsverwaltung 1936 in Berschad in der Ukraine geboren. Er überlebte als damals Siebenjähriger das Ghetto Berschad. Die Gedenkstunde wird im Zeichen des 80. Jahrestags der Befreiung überlebender Häftlinge in Auschwitz stehen. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen. An diesem Datum wird jährlich der internationale Holocaust-Gedenktag begangen. In Deutschland ist es der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.