Auch in Nordrhein-Westfalen sind am Sonntag die Proteste gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass weitergegangen. Allein in Köln gab es drei Versammlungen, bei denen mehrere Zehntausend Menschen ein Zeichen gegen das Wiedererstarken des Rechtsextremismus in Deutschland setzten, wie die Polizei mitteilte. In Bonn beteiligten sich mehrere Tausend Personen an Protesten. Die Versammlungen verliefen ohne größere Zwischenfälle, die Teilnehmerzahl war zumeist höher als erwartet.
In Köln hatte das Bündnis „Köln stellt sich quer“ unter dem Motto „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ für den Mittag zu einer Kundgebung auf der Deutzer Werft eingeladen. Dort versammelten sich mehrere Zehntausend Menschen. Zudem gab es zwei Aufzüge, die unter anderem durch die Kölner Innenstadt zur Kundgebung an der Deutzer Werft führten. An den beiden Demos beteiligten sich mehrere Tausend Menschen. Wegen des Umzugs sperrte die Polizei vorübergehend die Deutzer Brücke und eine Straße, die zur Deutzer Werft führt.
Auch in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn gab es Proteste gegen Rechts. Dort fanden einen Aufzug und eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt. An dem Aufzug beteiligten sich laut Polizei rund 3.800 Menschen, an der Kundgebung, die bis zum Abend dauern sollte, wurden bis zu 9.000 Personen erwartet.
Auch der NRW-Minister für Bundes- und Europa-Angelegenheiten sowie Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski, unterstützte die Proteste in Bonn. „Die menschenverachtenden Pläne am rechten Rand treiben mich wie viele anderen Menschen in Deutschland um“, erklärte der CDU-Politiker im Vorfeld der Versammlung. Es sei gut, dass unzählige Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land in diesen Tagen als aktive Demokraten quer durch die Republik für die Demokratie auf die Straße gehen, auch in Nordrhein-Westfalen. Es gehe auf der Demonstration darum, „eine deutliche Botschaft für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu senden, von der Geburtsstätte unseres Grundgesetzes“.