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Premnitz: Regenbogen vereint

In Premnitz (Brandenburg) entsteht ein neuer Ort des Miteinanders, ein Spielplatz, der “Regenbogen”. Die Geschichte von “Regenbogen” beginnt 1998 in Soweto. Ein Pfarrer aus Lübeck in Schleswig-Holstein und einer aus Niedergörsdorf in Brandenburg beschlossen, gemeinsam mit einer gemischten Jugendgruppe aus West- und Ostdeutschland ein Workcamp in Südafrika durchzuführen…

VonHeinz-Joachim Lohmann

In Premnitz (Brandenburg) entsteht ein neuer Ort des Miteinanders, ein Spielplatz, der “Regenbogen”.Die Geschichte von „Regenbogen“ beginnt 1998 in Soweto. Ein Pfarrer aus Lübeck in Schleswig-Holstein und einer aus Niedergörsdorf in Brandenburg beschlossen, gemeinsam mit einer gemischten Jugendgruppe aus West- und Ostdeutschland ein Workcamp in Südafrika durchzuführen. Um sich den Fragen von Grenzen und ihrer Überwindung zu stellen. Bei der Vorbereitungsreise wandelte sich das Workcamp in die Vision, einen Spielplatz zu bauen im kinderreichen, aber an kreativen Beschäftigungsmöglichkeiten armen ehemaligen Township von Johannesburg. Im damaligen Kirchenkreis Jüterbog ließ sich Firma SIK-Holz für die Idee begeistern, konzipierte einen Spielplatz und liefert heute noch die Materialien.

Der Spielplatz – als Ort zum Spielen und Treffpunkt für Jung und Alt – entwickelte sich zum Symbol Regenbogen. Das stand zunächst für die unter Nelson Mandela erwachende Regenbogennation. Die Lektüre der Noahgeschichte fügte das die ganze Erde vereinigende Band des Friedens und das Versprechen des Schutzes nach einer schwierigen Zeit hinzu. Das Symbol erwies sich als stark und verbindend.

Es folgten in den nächsten Jahren viele Stationen und mehr oder weniger konfliktbeladene Orte, wo Jugendliche gemeinsam einen Spielplatz in Form eines Regenbogens bauten, neben Soweto auch in Albany/USA, Berlin, Schwedt/Brandenburg, Asuncion/ Paraguay, Lübeck, Herrnburg und Plön in Schleswig- Holstein. Immer waren Menschen aus Südafrika beteiligt. Im Laufe der Jahre erlebte die sich wandelnde und doch auch gleichbleibende Gruppe aus Teilnehmenden und Verantwortlichen, dass nicht nur hölzerne Regenbögen entstanden, sondern auch ein menschlicher Regenbogen, der Männer und Frauen aus vielen Ländern miteinander verbindet.

Das zwölfte Projekt fand vergangenes Jahr in Israel statt. In diesem Jahr treffen sich die jungen Frauen und Männer nun in Deutschland. So begann das Regenbogenprojekt 2015 am letzten Montag im Rahmen der Bundesgartenschau in Premnitz. Daran nimmt die israelische Gruppe aus dem vergangenen Jahr nahezu komplett teil, die südafrikanische und die deutsche Gruppe sind ein bisschen verstärkt.

Neben der gemeinsamen Arbeit am bunten Klettergerät stehen der Austausch über die Situation in den Heimatländern und die eigene Entwicklung auf dem Programm. Gemeinsam besucht die Gruppe das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen und arbeitet in der Bildungsstätte Schloss Gollwitz im Rahmen einer Zukunftswerkstatt an Perspektiven zur Überwindung von Gewalt. Das Projekt endet in Berlin.

www.rainbowproject.deHeinz-Joachim Lohmannist Studienleiter der EvangelischenAkademie Berlinund mitverantwortlich fürdas Projekt “Regenbogen”