Bremen – Der Vorsitzende der Konferenz Evangelischer Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrer in Deutschland, Uwe Köster, hat vor einer Kritik an Polizeieinsätzen ohne genaue Kenntnis der Lage vor Ort gewarnt. Das treffe die eingesetzten Beamten persönlich, verunsichere sie und führe zu einer Demotivation, sagte der leitende Bremer Polizei- und Notfallseelsorger. „Sie fragen sich zu Recht, warum sie sich für die Sicherheit in unserem Land engagieren sollen, wenn diese gefährliche Arbeit in der Öffentlichkeit oder von einzelnen Politikern nicht wertgeschätzt, sondern sogar negativ kritisiert wird.“
Nach dem Großeinsatz in der Silvesternacht steht die Kölner Polizei in der Kritik. Weil sie vor allem Männer mit vermutetem nordafrikanischem Hintergrund kontrollierte und teilweise festhielt, wurden ihr rassistische Methoden unterstellt. Mit einem Beitrag im Kurznachrichtendienst Twitter hatte die Polizei die Debatte um „Racial Profiling“ – das meint Personenkontrolle aufgrund äußerer Erscheinungsmerkmale wie etwa Hautfarbe – selbst ausgelöst. Darin war von „Nafris“ die Rede, einer Abkürzung für Nordafrikaner.
Grundsätzlich verdienten Polizistinnen und Polizisten Anerkennung für ihre Arbeit, sagte Köster. Das schließe nicht aus, einzelne Einsätze kritisch zu hinterfragen. „Entscheidend bleiben dafür allerdings die gewählte Form und die zugrundeliegende Sachkenntnis.“ epd/UK
Artikel teilen: