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Norddeutsche Apotheker streiken am 8. November

Die Apotheken in ganz Norddeutschland wollen am 8. November für mehr Geld streiken. Seit 2013 sei die Apothekenvergütung nicht angepasst worden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen, Berend Groeneveld, am Donnerstag in Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt sei eine zentrale Kundgebung geplant.

Der Streikaufruf betreffe die Apotheken in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Allein in Niedersachsen sollten rund 1.700 Apotheken geschlossen bleiben.

Mit einem ganzen Protestmonat wollen die Apotheken der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Missstände in der Arzneimittelversorgung hinweisen. Die Einsparungen der Bundesregierung zulasten der Apotheken sowie das seit zehn Jahren stagnierende Honorar bei stark gestiegenen Kosten seien nicht länger hinnehmbar. „Die Bundesregierung hat ihr Versprechen, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken, gebrochen“, sagte Groeneveld. Viele Apotheken sein am Limit, andere mussten bereits ihre Betriebe schließen.

Die Absicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den Apothekensektor zu deregulieren, führe zu weiterem Unmut in der Apothekerschaft. „Sie wollen keine Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturherstellung“, sagte Groeneveld. Die Patientinnen und Patienten brauchten kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die auch am Wochenende und an Feiertagen erreichbar seien. „Notfälle halten sich schließlich nicht an Werktage.“