Marokko ist ein mehrheitlich muslimisches Land im Nordwesten Afrikas. Der Staat wird im Westen durch den Atlantik und im Norden durch das Mittelmeer begrenzt. Landschaftlich ist Marokko vielfältig gegliedert; das Spektrum reicht von Küstengegenden über die Gebirgsregionen des Atlas bis hin zur Wüste der Sahara.
Marokkos Hauptstadt ist Rabat; weitere bekannte Städte sind beispielsweise Marrakesch, Tanger und Casablanca. Oberhaupt der rund 37 Millionen Einwohner ist seit 1999 König Mohammed VI. Er ist der dritte Monarch nach Erlangung der vollen Unabhängigkeit von Frankreich und Spanien 1956.
Auf marokkanischem Boden liegen zwei spanische Enklaven, Ceuta und Melilla. Sie geraten immer wieder in die Schlagzeilen, weil dort Flüchtlinge aus anderen Ländern versuchen, auf EU-Gebiet zu gelangen. In Deutschland wird mit Blick auf die Flüchtlingsbewegungen aktuell wiederholt eine Debatte darüber geführt, Marokko zu einem sicheren Herkunftsstaat zu erklären, um Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern dorthin zu erleichtern.
Kritiker beklagen unter anderem Einschränkungen von Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit in Marokko. Die Bundesregierung bescheinigte dem Land zuletzt Fortschritte in der Menschenrechtspolitik, etwa im Bereich Frauenrechte. Im Süden Marokkos schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt um die Westsahara. Das Territorium wird seit Abzug der Spanier von Marokko beansprucht, ebenso aber von der Organisation “Volksfront zur Befreiung von Saguia el Hamra und Rio de Oro”, kurz Polisario.
Marokko besitzt wichtige Rohstoffvorkommen und investierte in den vergangenen Jahren viel in erneuerbare Energien. Zu weiteren wichtigen Wirtschaftszweigen gehören Tourismus und Landwirtschaft. Trotzdem bleibt die Jugendarbeitslosigkeit eine große Herausforderung. In den vergangenen Jahrzehnten wanderten viele Marokkaner nach Europa aus, etwa nach Spanien, Frankreich, Belgien und Deutschland. 2019 besuchte Papst Franziskus Marokko und die dort lebende kleine christliche Minderheit.