Menschenrechtsgruppen und Klimaschützer haben sich am Mittwoch solidarisch mit Klimaaktivisten erklärt, die wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt sind. Die Anklage der Münchner Staatsanwaltschaft gegen fünf Mitglieder der „Letzten Generation“ ist nach Ansicht von Amnesty International ein gezielter Angriff auf eine kritische Zivilbevölkerung. Amnesty-Generalsekretärin Julia Duchrow warnte bei einer Pressekonferenz in Berlin, mit der Anklage sei „eine neue Form der Repression“ gegen Menschen erreicht, die sich gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen einsetzten.
„Fridays for Future“-Sprecherin Luisa Neubauer sagte, ihre Bewegung und die „Letzte Generation“ seien bei der Wahl ihrer Protestmittel verschiedener Meinung. Man sei sich aber darin einig, dass es Protest gegen die Klimaveränderungen geben müsse. „Ziviler Ungehorsam hat seine Berechtigung, auch wenn wir nicht über Gesetzesbrüche hinwegsehen können“, sagte Neubauer. Es gebe aber klar einen Unterschied zwischen zivilem Ungehorsam und dem organisierten Verbrechen. Neubauer sagte, das Vorgehen gegen die Klimaaktivisten sei eine Folge der Diffamierung der Klimabewegung auch in den Medien der Springergruppe, dem die Gerichte mit der Anklage jetzt folgten.