Menschen mit einer Behinderung, die von den Nazis getötet wurden, sollen künftig als Verfolgte des Nazi-Regimes anerkannt werden. Am Donnerstag stimmt der Bundestag über einen entsprechenden Antrag ab.
Die Lebenshilfe begrüßt einen fraktionsübergreifenden Antrag, nach dem Opfer der NS-“Euthanasie” und Zwangssterilisation als Verfolgte des Nazi-Regimes anerkannt werden sollen. Deutschland müsse ihr furchtbares Leid offiziell anerkennen, erklärte die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, Ulla Schmidt, am Mittwoch in Berlin. Der Bundestag stimmt am Donnerstag über den Antrag der Fraktionen von SPD. Union, Grünen und FDP ab. Damit sollen die Morde und Zwangssterilisationen verstärkt aufgearbeitet und Verbände daran beteiligt werden.
In dem Antrag heißt es, die Forschung über Opfer und Täter, die genauen Abläufe und die Rolle von medizinischem Personal sowie der staatlichen Stellen sei noch lückenhaft, große Teile der Akten seien bisher nicht erschlossen. Um die Lücke zu schließen, sollen ein Projekt zur Aktensicherung initiiert und entsprechende Gedenkstätten nachhaltig unterstützt werden.