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Landeskirchen-Finanzchef rechnet für 2023 mit einer schwarzen Null

Die bayerische Landeskirche wird in diesem Jahr deutlich weniger Kirchensteuereinnahmen verbuchen als bislang gedacht. Der Haushalt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) für 2023 geht von gut 805 Millionen Euro an Kirchensteuern aus – tatsächlich könnten es aber nur um die 755 Millionen Euro werden, sagte der landeskirchliche Finanzchef, Oberkirchenrat Patrick de La Lanne, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir gehen aber dennoch – Stand jetzt – davon aus, dass wir eine schwarze Null schaffen“, erläuterte de La Lanne vor Beginn der Haushaltssynode am Sonntag (26. November) in Amberg.

Auffangen könne man diese erwarteten Mindereinnahmen von rund 50 Millionen Euro größtenteils durch gute Erträge bei den Investitionen der Kirche in Fonds und Aktien, sagte de La Lanne. Trotzdem hätten diese neuen Zahlen Auswirkungen auch auf die sogenannte mittelfristige Finanzplanung bis 2030. „Wir sind dabei bewusst von einer konservativen Schätzung von 770 Millionen Euro im Jahr ausgegangen“, sagte de La Lanne. Aktuell sei diese Zahl auch noch korrekt, aber sollten sich der Mitgliederschwund und damit auch der Einbruch bei der Kirchensteuer weiter beschleunigen, müsse in der mittelfristigen Finanzplanung nachjustiert werden.

Ob das vor einem Jahr festgelegte Einsparvolumen von 189 Millionen Euro bis 2030 weiterhin ausreichend sei, vermag de La Lanne aktuell nicht zu sagen: „Dazu müssen wir die neuen Steuerschätzungen und die finalen Zahlen für dieses Jahr im kommenden Januar abwarten.“ Bei der Herbsttagung der Landessynode ab diesem Sonntag stehen traditionell die Debatte und der Beschluss über den Haushalt für das kommende Jahr im Mittelpunkt. Für 2024 stehen den geplanten 953 Millionen Euro an Einnahmen rund 952 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber. Die 108 Synodalen treffen sich bis Mittwoch in Amberg. (00/3822/24.11.2023)