Der bayerische Landesbischof Christian Kopp hat die Arbeit der Polizei gewürdigt. „Wir brauchen die Polizei dringend. In Deutschland. Überall in der Welt. Weil der Mensch ist, wie der ist“, sagte der evangelische Theologe am Montag im alljährlichen traditionellen Polizeigottesdienst in der Münchner Markuskirche laut Redemanuskript. Er sei dankbar für jedes Polizeiauto, das er sehe. Da habe er ein sicheres Gefühl.
Polizistinnen und Polizisten sähen, wozu andere fähig seien, sie sähen Abgründe, sagte Kopp weiter. Als Beispiele nannte er Gewalt im häuslichen Umfeld oder gegenüber Kindern, religiösen Fanatismus oder „die entsetzliche Fratze des Rechtsextremismus, der auf einmal wieder Oberwasser zu bekommen meint“. Dafür brauche es einen Staat und Menschen, die sich mit Mut und Stärke dem entgegenstellen.
„Nie wieder brauchen wir in Deutschland und in Bayern Rassismus und Menschenhass, Nationalismus und Menschenfeindlichkeit“, betonte Kopp. „Polizist zu sein, ist kein Zuckerschlecken“, sagte er weiter. Polizisten müssten sich rechtlich sehr gut auskennen, hervorragende Kommunikationsfähigkeiten haben, körperlich-geistig fit sein, eine gesunde Liebe zur demokratisch-freiheitlichen Rechtsordnung und Respekt vor jedem Menschen haben.
Daher bräuchten auch die Polizisten jemanden, der sie stärke, wenn es schwierig werde, sagte der Landesbischof weiter und würdigte damit auch die Arbeit der Polizeiseelsorge. Für religiöse Menschen wie ihn selbst sei klar, dass sie nicht allein seien, dass Gott immer an ihrer Seite sei. „Und darum kann ich ein Mensch sein, der andere auch nicht allein lässt.“ An dem Gottesdienst nahm auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teil.
Der konfessionsübergreifende Gottesdienst für die Polizei in Bayern findet traditionell zum katholischen Gedenktag des Heiligen Sebastian (20. Januar), des Schutzpatrons der Polizei, statt. Eingeladen sind traditionell aktive und ehemalige Beschäftigte der Bayerischen Polizei. Gestaltet wurde der Gottesdienst von den evangelischen Beauftragten für Polizeiseelsorge, Marion Seidel (München) und Matthias Herling (Nürnberg). (00/0244/22.01.2024)