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Kurz notiert

IPPNW fordert Abschiebestopp für Afghanistan
Berlin – Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW hat einen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan und eine Neubewertung der Sicherheitslage gefordert. „Es wird Zeit, dass der Lagebericht des Auswärtigen Amts endlich die desas­tröse Sicherheitslage in dem Kriegsland berücksichtigt“, erklärte IPPNW-Vorstandsmitglied Carlotta Conrad in Berlin. Anlass war die jüngste Abschiebung 14 abgelehnter Asylbewerber von München aus nach Afghanistan. Nach Angaben des baye­rischen Innenministeriums waren darunter sechs Straftäter und drei Männer, die ihre Mitwirkung bei der Feststellung ihrer Identität verweigerten, sowie ein als Gefährder eingestufter Afghane. epd/UK

 

Brysch an kirchliche Kliniken: mehr Raum für Glauben geben
Münster – Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, appelliert an die kirchlichen Krankenhäuser, dem Glauben im Klinikalltag mehr Platz einzuräumen. „Es wird oft unterschätzt, für wie viele Patienten der Glaube eine wichtige Rolle spielt“, sagte Brysch der katholischen Wochenzeitung „Kirche+Leben“ aus Münster. Gerade Menschen, die sich bewusst für ein Haus in konfessioneller Trägerschaft entschieden, wollten oft mehr als professionelle Kliniksozialarbeit. „Diese Patienten wünschen sich eine Atmosphäre, in der Zeit und Raum für ein Gebet oder ein Ritual ist“, sagte der Stiftungsvorstand. epd

 

Süsskind: AfD-Vertreter in Kuratorium eine „Zumutung“
Berlin – Die frühere Vorsitzende der Berliner Jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, hält einen AfD-Vertreter im Kuratorium der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ für eine Zumutung. Das sei eine Frage der Pietät, schreibt Süsskind in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“. Hintergrund ist ein Gesetz, wonach jede Bundestagsfraktion pro angefangene 100 Mitglieder einen Vertreter in das Kuratorium entsenden darf. Der AfD steht damit ein Vertreter in dem Kuratorium der Stiftung zu, die unter anderem für das Berliner Holocaust-Mahnmal zuständig ist. epd

 

Reformationstag wird neuer Feiertag in Schleswig-Holstein
Kiel – Der Reformationstag (31. Oktober) ist künftig in Schleswig-Holstein ein arbeitsfreier Feiertag. Das beschloss der Kieler Landtag mit großer Mehrheit. In Hamburg, Bremen und Niedersachsen wird ebenfalls über einen weiteren Feiertag diskutiert. Der Reformationstag biete die Gelegenheit, „die historischen und kulturellen Wurzeln unseres gesellschaftlichen Miteinanders und Zusammenlebens in Freiheit, Würde und Demokratie zu vergegenwärtigen“, sagte der Nordkirchen-Bischof Got­hart Magaard (Schleswig). Der katholische Erzbischof Stefan Heße zeigte sich hingegen irritiert darüber, „dass gerade im politischen Raum offensichtlich keine Zeit war, um sich mit den unterschiedlichen Ansichten zu diesem Thema auseinanderzusetzen und eine breite gesellschaftliche Diskussion herbeizuführen“. Er akzeptiere aber die Parlamentsentscheidung, epd/UK

 

Trauergottesdienst für getöteten Priester
Berlin – In der Berliner St.-Thomas-von-Aquin-Kirche ist mit einem Trauergottesdienst an den getöteten Priester Alain-Florent Gandoulou der französischsprachigen katholischen Kirchengemeinde erinnert worden. Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass ein 26-Jähriger aus Kamerun als mutmaßlicher Täter in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wurde. epd/UK