EKD-Experte: Eier-Vernichtung ethisch nicht vertretbar
Ingelfingen – Der Beauftragte für agrarsoziale Fragen der EKD, Clemens Dirscherl, hat die Vernichtung von Eiern im Fipronil-Skandal kritisiert. Dies sei angesichts der deutlich unter den gesundheitlich bedenklichen Schwellen liegenden Insektizidwerte „Blödsinn und ethisch nicht vertretbar“, sagte er im baden-württembergischen Ingelfingen bei Heilbronn. Die derzeitigen Reaktionen seien „typisch für unsere egomanische Hysterie-Gesellschaft“. Dirscherl rät den Verbrauchern: „Weiter Eier verzehren.“ Allerdings müssten die Hühnerhaltungen strenger kontrolliert werden und Rechtsüberschreitungen konsequent bestraft werden. Was geschehen sei, die Kontamination von Eiern mit nicht zugelassenen Desinfektionsmittel-Zusätzen, sei eine „eigentlich kriminelle Handlung“.
Der katholische VerbraucherService Bayern (VSB) in München hingegen rät Verbrauchern dazu, auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de zu prüfen, ob bereits gekaufte Eier mit dem Biozid Fipronil belastet sind. Derzeit seien nicht nur niederländische, sondern auch deutsche Bio- und Freilandeier aus Niedersachsen betroffen. Lebensmittelkontrolleure hatten Eier entdeckt, die Fipronil-Rückstände enthielten. Große Lebensmittelhändler wie Aldi und Rewe räumten daraufhin die Regale. epd/KNA
EKD: Kein neuer Beauftragter für Spätaussiedler
Hannover/Bonn – Die EKD wird keinen neuen Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler berufen. Das bestätigte die EKD auf Anfrage in Hannover. Zur Begründung hieß es: „Der Verzicht auf eine Berufung eines Beauftragten ist Ausdruck dessen, dass die Arbeit mit (Spät-)Aussiedlern zu einer Regelaufgabe der Kirchen geworden ist.“ Bis 2015 hatte Helge Klassohn das Amt inne, danach war es nicht neu besetzt worden. Im September 2016 hatte auch die katholische Deutsche Bischofskonferenz angekündigt, ihre überdiözesane Sonderseelsorge für die Vertriebenen und Aussiedler einzustellen. KNA
Ökumenische Trauerfeier für in Mali getötete Soldaten
Fritzlar – Mit einer ökumenischen Trauerfeier im St.-Petri-Dom zu Fritzlar haben Angehörige, Freunde und Kameraden sowie Vertreter aus Politik und Kirche von den beiden in Mali ums Leben gekommenen Soldaten Abschied genommen. Der evangelische stellvertretende Leitende Militärdekan Claus-Jörg Richter aus Köln würdigte die Piloten des Kampfhubschrauberregiments 36 aus Fritzlar als gewissenhafte, verlässliche und verantwortungsbewusste Männer. Der 33-jährige Major und der 47-jährige Stabshauptmann waren am 26. Juli rund 70 Kilometer nordöstlich der Stadt Gao aus bisher ungeklärter Ursache mit ihrem Kampfhubschrauber abgestürzt. epd
Elf Tote bei Schießerei in nigerianischer Kirche
Obozulu – Bei einer Schießerei in einer Kirche in Obozulu in Nigeria sind elf Menschen ums Leben gekommen. Bewaffnete Männer hätten das katholische Gotteshaus im Süden des Landes gestürmt und um sich geschossen, berichtete die Zeitung „The Punch“. Ein Unternehmer wollte sich dem Bericht zufolge bei seinem Geschäftspartner rächen, der die Kirche gebaut hatte und sich zum Zeitpunkt des Angriffs dort aufhielt. Die Polizei schließt einen Terror-Angriff aus. Papst Franziskus zeigte sich tief erschüttert von der Nachricht über den Anschlag bei der Sonntagsmesse, heißt es in einem Beileidstelegramm, das Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des katholischen Kirchenoberhaupts an den zuständigen Bischof schickte. epd/UK