In Hamburg ist die Zahl der erfassten Straftaten im vergangenen Jahr um 10,9 Prozent gegenüber 2022 gestiegen. Die Gesamtkriminalität lag bei 234.241 Taten, wie Polizei und Innenbehörde am Donnerstag nach Vorstellung der Kriminalstatistik 2023 mitteilten. Die Aufklärungsquote habe mit 48,2 Prozent den höchsten Stand seit 1997 erreicht, hieß es.
Trotz hohen Bevölkerungswachstums werde Hamburg im Langzeitvergleich „kontinuierlich immer sicherer“, erklärten Polizei und Innenbehörde. Bezogen auf die Bevölkerungsentwicklung habe die Stadt, abgesehen von den Pandemie-Jahren, nur 2018 und 2019 weniger Straftaten auf 100.000 Einwohner verzeichnet, hieß es.
Mehr als Dreiviertel des Gesamtanstiegs der Kriminalität in Hamburg ist den Angaben zufolge auf den Bezirk Hamburg-Mitte mit den Stadtteilen St. Georg und St. Pauli zurückzuführen. Dort stieg die Zahl der registrierten Straftaten um 25,2 Prozent. Ursächlich hierfür sei vor allem die höhere Polizeipräsenz, unter anderem im Rahmen der „Allianz sicherer Hauptbahnhof“.
Besonders bei den sogenannten Kontrolldelikten weise die Statistik daher starke Anstiege aus. So nahm die Zahl der erfassten Hausfriedensbrüche um 82,3 Prozent und die der erfassten Ladendiebstähle um 38,5 Prozent zu.
Einen Anstieg um 10,7 Prozent registrierte die Polizei bei Gewalttaten. Das sei vor allem auf mehr erfasste Raubdelikte und gefährliche Körperverletzungen auf St. Pauli und in St. Georg im Zuge der erhöhten Polizeipräsenz zurückzuführen.
Gefährliche und schwere Körperverletzungen nahmen hamburgweit um 5,7 Prozent zu, in St. Georg und auf St. Pauli um 22 bzw. 26 Prozent. Die Zahl registrierter Rauschgiftdelikte stieg stadtweit um 12 Prozent, mit 17.022 Delikten sei ein neuer Höchststand erreicht worden, hieß es. Die Zahl der Tötungsdelikte betrug 74 Taten, darunter 48 versuchte Tötungen. Von den 74 erfassten Fällen seien 53 in 2023 und 21 in den Vorjahren begangen worden.
Einen 23-prozentigen Anstieg verzeichnete die Polizei bei den erfassten Wohnungseinbrüchen mit 3.080 Fällen in 2023. In rund der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch. Fahrraddiebstähle nahmen mit 13.519 registrierten Fällen um 8,3 Prozent ab.